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Blutwerte verstehen: Person mit Gummihandschuhen hält Ampulle mit Blut in den Händen
20 Min

Blutwerte verstehen: So liest und interpretierst du deine Laborergebnisse richtig

Darum kannst du uns vertrauen

Schon länger fühlst du dich immer wieder müde, abgeschlagen oder leidest unter unerklärlichen Schmerzen. Endlich hast du den Gang in die Arztpraxis gewagt und ein Blutbild machen lassen, das dir Klarheit über deine Beschwerden verschaffen soll.  Doch nun hältst du deine Laborergebnisse in den Händen, Zahlen und Fachbegriffe tanzen vor deinen Augen und du fragst dich: Was bedeutet das alles?

Blutwerte verstehen: Das Wichtigste in Kürze

  • Blutuntersuchungen sind wichtige diagnostische Werkzeuge, die Informationen über den allgemeinen Gesundheitszustand und mögliche Krankheiten liefern können. Sie analysieren verschiedene Bestandteile des Blutes und helfen, Defizite oder Überfunktionen im Körper zu erkennen.
  • Die Interpretation von Laborbefunden kann komplex sein, da viele Faktoren, wie Ernährung, Tageszeit und Medikamente, die Werte beeinflussen.
  • Um deinen Gesundheitszustand zu beurteilen, solltest du deine Testergebnisse im Befund mit Referenzwerten für gesunde Menschen vergleichen.

In diesem Artikel erfährst du, was ein kleines und großes Blutbild ist und was dabei untersucht wird. Außerdem zeigen wir dir die Referenzwerte für die wichtigsten Blutparameter und klären auf, ob diese Empfehlungen wirklich so aussagekräftig sind. 

1. Was ist ein Blutbild?

Blut besteht zu etwa 55 Prozent aus flüssigem Blutplasma, die übrigen 45 Prozent setzen sich aus Blutzellen zusammen. Das sind feste Bestandteile, wie etwa rote und weiße Blutkörperchen. Bei einer Blutuntersuchung werden Blutplasma und Blutzellen voneinander getrennt und können so im Detail untersucht werden.

Aus dem Blutplasma werden die sogenannten Serum-Werte bestimmt, hier finden wir Informationen über Mineralstoffe, Vitamine oder Fette im Blut. Von einem Blutbild ist in der Regel dann die Rede, wenn nur die Blutzellen untersucht werden, also die anderen 45 Prozent.

Blutwerte verstehen: Spritze und Ampulle mit Blut auf einem Blatt mit Laborergebnissen

Blutbilder sind Bestandteile vieler Check-up-Untersuchungen, bei denen individuelle Gesundheitsrisiken erfasst werden. Zudem ist hierdurch eine frühzeitige Erkennung häufig auftretender Krankheiten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Nierenerkrankungen und Diabetes mellitus, möglich.

In dieser Tabelle haben wir dir die wichtigsten Bestandteile des kleinen und großen Blutbildes sowie der erweiterten Blutanalyse zusammengefasst:

Bestandteile

Kleines Blutbild

  • Blutzellen
  • Hämoglobin
  • Hämatokrit

Großes Blutbild

  • Weiße Blutkörperchen
  • Entzündungswerte
  • Blutfettwerte
  • Leberwerte
  • Nierenwerte
  • Schilddrüsenwerte

Erweiterte Blutanalyse

  • Vitamine
  • Mineralstoffe
  • Spurenelemente
  • Aminosäuren
  • Hormone

2. Kleines Blutbild

Das kleine Blutbild gibt einen groben Überblick darüber, wie grundlegend gesund (oder eben auch nicht) dein Stoffwechsel ist. Es besteht aus drei Bereichen: den Blutzellen, dem Hämoglobin- und dem Hämatokrit-Wert. Wir zeigen dir, welche Referenzwerte für gesunde Menschen gelten:

Blutzellen

Zu den Blutzellen zählen die roten und weißen Blutkörperchen sowie die Blutplättchen.

Weiße Blutkörperchen (Leukozyten): Sind für die Abwehr von Krankheitserregern und Fremdstoffen im Körper zuständig. Ist der Anteil der Leukozyten im Blut erhöht, kann das ein Anzeichen für eine Entzündung oder Infektion sein, die im Körper vorliegt.

  • Referenzwert für Frauen und Männer: 4.000–10.000/μl

Blutplättchen (Thrombozyten): Sind für die Blutgerinnung und den Wundverschluss wichtig. Ist der Wert sehr hoch, kann eine schwere Infektion oder Krebserkrankung vorliegen. Sehr niedrige Werte können durch Vitamin-B-12-Mangel oder Medikamente bedingt sein.

  • Referenzwert für Frauen und Männer: 150.000 - 400.000/µl

Rote Blutkörperchen (Erythrozyten): Benötigt der Körper für den Sauerstofftransport. Bei Lungen- und/ oder Herzkrankheiten kommt es zu einer erhöhten Anzahl an roten Blutkörperchen. Ein niedriger Wert kann ein Anzeichen für eine Anämie, einen Eisenmangel oder eine Vitamin-B12-Unterversorgung sein.

  • Referenzwert für Frauen: 4,1 - 5,1 Mio./μl
  • Referenzwert für Männer: 4,5 - 5,9 Mio./μl

Hämoglobin

Hämoglobin ist der rote Blutfarbstoff. Abgekürzt wird er oft mit Hb. Ein erhöhter Hämoglobin-Wert kann bei Hirnhautentzündung, Tumoren oder einem Schlaganfall auftreten. Ein sehr niedriger Wert ist oft ein Anzeichen für eine Eisenmangelanämie. Bei chronischen Darmentzündungen wie Morbus Crohn kann der Hb-Wert ebenfalls niedrig sein.

  • Referenzwert für Frauen: 7,45 - 9,9 mmol/l
  • Referenzwert für Männer: 8,44 - 11,2 mmol/l

Neben dem Gesamthämoglobin im Blut kann auch das an die roten Blutkörperchen gebundene Hämoglobin gemessen werden.

Mittlerer Hämoglobingehalt in den Zellen (MCH-Wert): 

  • Referenzwert für Frauen und Männer: 27 - 34 pg (1,67 - 2,11 fmol/Zelle)

Mittlere zelluläre Hämoglobin-Konzentration (MCHC-Wert):

  • Referenzwert für Frauen und Männer: 19,85 - 22,34 mmol/l (32 - 36 g/dl)

Hämatokrit

Der Hämatokrit-Wert beschreibt den Anteil der Zellen im Blut. Er hängt stark von Alter, Geschlecht und der Menge der roten Blutkörperchen ab. Generell macht der Hämatokrit-Wert eine Aussage über die Fließeigenschaften des Bluts. Blutgerinnsel bilden sich natürlich eher bei „dickerem“ Blut.

  • Referenzwert für Frauen: 34 % - 44 % 
  • Referenzwert für Männer: 36 % - 48 %

3. Großes Blutbild

Im großen Blutbild (auch Differenzialblutbild genannt) werden die verschiedenen weißen Blutkörperchen differenziert und einzeln ausgewertet. Im Folgenden stellen wir dir die Referenzwerte für gesunde Menschen vor:

Monozyten

Monozyten sind notwendig für ein intaktes Immunsystem, sie schützen uns vor Erregern. Ist der Monozyten-Wert erhöht, spricht das für eine akute Infektion:

  • Referenzwert für Frauen und Männer: 1 - 12 % (90 - 600/μl)

Granulozyten

Granulozyten sind Abwehrzellen gegen Bakterien, Viren, Pilze und Parasiten. Sie werden in Neutrophile, Eosinophile und Basophile unterteilt. Ist der Granulozyten-Wert erhöht, können Stress, Medikamente, eine akute Infektion, Leukämie oder eine Allergie die Ursache sein. Ein sehr niedriger Wert kann ebenfalls ein Hinweis auf Stress oder einen Vitamin-B-Mangel sein.

Referenzwerte für Frauen & Männer:

  • Eosinophile Granulozyten: 0 - 6 % (80 - 360/μl)
  • Basophile Granulozyten: 0 - 2 % (20 - 80/μl)
  • Stabkernige neutrophile Granulozyten: 0 - 5 % (150 - 400/μl)
  • Segmentkernige neutrophile Granulozyten: 30 - 80 % (3.000 - 5.800/μl)

Lymphozyten

Lymphozyten sind ebenfalls Abwehrzellen gegen Krankheitserreger. Eine Infektion könnte der Grund für eine Erhöhung des Wertes sein. Ein niedriger Wert kann ebenfalls der Hinweis auf eine Erkrankung des Immunsystems sein.

  • Referenzwert für Frauen und Männer: 15 - 50 % (1.500 - 4.000/μl)

Entzündungswerte

Auch Entzündungen können über das Blut nachgewiesen werden. Dafür gibt es drei wichtige Werte: die Blutsenkungsgeschwindigkeit, die Zahl der weißen Blutkörperchen, das C-reaktive Protein (CRP bzw. HS-CRP).

Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG): Bei der Blutsenkungsgeschwindigkeit wird gemessen, wie lange die Blutkörperchen brauchen, um nach unten zu sinken. Ist der Wert hoch, deutet das auf eine Entzündung hin.

  • Referenzwerte für Frauen < 50 Jahren: < 20 mm/Stunde
  • Referenzwerte für Frauen > 50 Jahren: < 30 mm/Stunde
  • Referenzwerte für Männer < 50: < 15 mm/Stunde
  • Referenzwerte für Männer > 50: < 20 mm/Stunde

C-reaktives Protein (CRP): das Akut-Phase-Protein wird in der Leber als Reaktion auf Entzündungen gebildet. 

  • Referenzwert für Frauen und Männer: < 5 mg/l
  • HS-CRP (High Sensitive C-Reaktives Protein): guter Marker für eine Entzündungsaktivität im Körper, da er schneller ausschlägt als die Blutsenkungsgeschwindigkeit. Schon sechs bis zehn Stunden nach Erkrankung ist dieser Wert erhöht.

    • Referenzwerte für Frauen und Männer:
      • geringe Entzündungsaktivität: ˂ 1,0 mg/l
      • mittlere Entzündungsaktivität: 1,0–3,0 mg/l
      • hohe Entzündungsaktivität: > 3,0 mg/l

    Blutfett-Werte

    Bei der Analyse der Blutfett-Werte wird das Risiko für Fettstoffwechselstörungen und Arteriosklerose bestimmt.

    Der Cholesterinwert steht oft im Mittelpunkt bei der Analyse von Blutfett-Werten. Gemessen werden zwei Werte: der LDL (Low-Density-Lipoprotein) mit niedriger Dichte und der HDL (High-Density-Lipoprotein) mit hoher Dichte. Das HDL ist der sogenannte gute Wert, der möglichst hoch, wohingegen das LDL möglichst niedrig sein sollte. Wichtig ist hier immer der Gesamtkontext. Wenn der HDL Wert gut ist, hilft es gegen die Einlagerung des oxidierten LDL in den Blutgefäßen.

    Referenzwerte für Frauen und Männer:

    • Cholesterin: < 200 mg/dl
    • LDL-Cholesterin:
      • mäßiges kardiovaskuläres Risiko: < 115 mg/dl
      • hohes kardiovaskuläres Risiko: < 100 mg/dl
      • sehr hohes kardiovaskuläres Risiko: < 70 mg/dl
    • HDL-Cholesterin: > 45 mg/dl

    Triglyceride

    Die Neutralfette (auch Triglyceride oder Glycerol-Triester genannt) dienen als Speicherfett und machen den Großteil des mit der Nahrung aufgenommen Fettes aus.

    Übergewicht, Diabetes, Alkoholkonsum, Schwangerschaft oder Lebererkrankungen können zu erhöhten Triglycerid-Werten führen. Zu niedrige Werte sind hingegen eher selten.

    Leberwerte

    Erhöhte Leberwerte sind die Folge einiger Erkrankungen, zum Beispiel Hepatitis, Fettleber, Leberzirrhose oder Gallensteine, aber auch Tumore. Die Einnahme von vielen Medikamenten, aber auch Alkoholmissbrauch führen ebenfalls zu erhöhten Leberwerten. Zu den wichtigsten Markern der Lebergesundheit gehören:

    GOT (Glutamat-Oxalacetat-Transaminase): Marker für Leber- oder Muskelverletzungen und Entzündungen.

    • Referenzwert für Frauen: < 35 U/l
    • Referenzwert für Männer: < 50 U/l

    GPT (Glutamat-Pyruvat-Transaminase): Marker für Leberverletzungen und -entzündungen.

    • Referenzwert für Frauen: < 35 U/l
    • Referenzwert für Männer: < 50 U/l

    Gamma-GT (Gamma-Glutamyl-Transferase): Marker für Verletzungen und Entzündungen des Gallenganges.

    • Referenzwert für Frauen: < 40 U/l
    • Referenzwert für Männer: < 60 U/l

    Alkalische Phosphatase (AP): Marker für Erkrankungen der Leber und Gallenwege sowie für Veränderungen im Knochenstoffwechsel.

    • Referenzwert für Frauen und Männer > 50 Jahren: 40 - 130 U/l
    • Referenzwert für Frauen < 50 Jahren: 35 - 105 U/l

    Gesamt-Eiweiß: Marker für die Proteinsynthese.

    • Referenzwert für Männer und Frauen: 6,2 - 8,5 g/dl

    Nierenwerte

    Die Niere hält den Wasser-, Mineralstoff- und Säure-Basen-Haushalt aufrecht und ist somit ein bedeutungsvolles Organ. Kontrolliert werden können Harnstoff, Blut-Harnstoff-Stickstoff, Kreatinin und die Kreatinin-Clearance. Neben den Blutwerten werden zusätzlich Harnanalysen bei Verdacht auf Erkrankungen gemacht. Zu den wichtigsten Markern der Nierengesundheit gehören:

    Harnstoff: Direkte Messung von Harnstoff im Serum.

    • Referenzwert für Männer und Frauen: 10 - 50 mg/dl

    Harnstoff-Stickstoff (BUN): Marker für den Stickstoffanteil von Harnstoff im Blut. Berechnet sich anhand folgender Formel: BUN (mg/dl) = Harnstoff (mg/dL) x 0,467.

    • Referenzwert für Männer und Frauen: ca. 4,67 - 23,4 mg/dl

    Kreatinin: Marker für die glomeruläre Nierenfunktion.

      • Referenzwert für Männer von 15 bis 59 Jahren: < 1,2 mg/dl
      • Referenzwert für Frauen von 15 bis 59 Jahren: < 1 mg/dl
    • Referenzwert für Männer ab 60 Jahren: < 1,3 mg/dl
    • Referenzwert für Frauen ab 60 Jahren: < 1,1 mg/dl

    Kreatinin-Clearance: Bestimmung der glomerulären Filtrationsrate (GFR) zur Beurteilung der Nierenfunktion.

    • Referenzwert für Männer und Frauen: > 70 ml/Minute

    Schilddrüsenwerte

    Die Schilddrüse ist an essentiellen Vorgängen im Körper beteiligt und regelt unter anderem den Hormonhaushalt. Wenn die Schilddrüse nicht richtig funktioniert, laufen viele Prozesse im Körper nicht richtig, daher sollte die Schilddrüse immer gründlich getestet werden. Zu den wichtigsten Markern der Schilddrüsengesundheit gehören:

    Thyreoidea-stimulierendes Hormon (TSH): Schilddrüse-stimulierendes Hormon der Hypophyse.

    • Referenzwerte für Männer und Frauen: 0,27 - 4,2 μIU/ml (0,27 - 4,2 mIU/l)

    Trijodthyronin (freies T3): Aktives, intrazellulär wirkendes Schilddrüsen-Hormon.

    • Referenzwerte für Männer und Frauen: 2 - 4,4 pg/ml 

    Thyroxin (freies T4): Vorhormon, welches in der Zelle in aktives T3 umgewandelt wird. Hat eine bessere Aussagekraft über die Sekretionsleistung der Schilddrüse.

    • Referenzwerte für Männer und Frauen: 0,9 - 2 ng/dl

    TPO-AK (Thyreoperoxidase-Antikörper): Antikörper, die sich gegen das Enzym Thyreoperoxidase (TPO) richten. Wert kann bei Autoimmunkrankheiten der Schilddrüse erhöht sein. 

    • Referenzwerte für Männer und Frauen: < 34 U/ml

    TAK (Thyreoglobulin-Antikörper): Antikörper, die sich gegen das Schilddrüsen-Protein Thyreoglobulin richten.

    • Referenzwerte für Männer und Frauen: bis 115 U/ml

    Wichtig: Bei Verdacht auf Unregelmäßigkeiten wird häufig nur der TSH-Wert im Blut geprüft. Ist der TSH-Wert zu hoch, kann eine Schilddrüsenunterfunktion vorliegen, bei einem erniedrigten Wert dagegen eine Schilddrüsenüberfunktion. Für eine allumfassende Aussage über die Schilddrüse reicht der TSH-Wert allerdings nicht aus, da der Wert starken Schwankungen unterliegt. Wichtig sind vor allem auch die Hormonwerte fT3 und fT4. Sollten diese Werte zu hoch sein, weisen sie in der Regel auf eine Hashimoto-Thyreoiditis hin, eine Autoimmunerkrankung, die zu einer chronischen Entzündung der Schilddrüse führt.

    4. Die erweiterte Blutbildanalyse

    Ein kleines bzw. großes Blutbild zeigt möglicherweise eine Krankheit, aber nicht, was die Ursache dafür sein könnte. Oder andersherum, wenn ein kleines oder großes Blutbild keine Anomalien zeigt, heißt es nicht automatisch, dass wir gesund, belastbar und leistungsfähig sind. Genau hier stoßen wir auf eine Herausforderung. Viele Menschen haben gesundheitliche Probleme und sind nicht leistungsfähig, aber im klassischen Blutbild findet man keine Auffälligkeiten.

    Es gibt jedoch noch eine große Anzahl an weiteren Möglichkeiten, im Blut zu schauen, woher die gesundheitlichen Probleme eigentlich kommen. Um deinen Gesundheitszustand detaillierter beurteilen zu können, raten wir daher zu erweiterten Analysen. Diese beziehen sich insbesondere auf deine Versorgung mit wichtigen Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen, aber auch auf dein Aminosäureprofil, den Hormonhaushalt sowie den Zustand deiner Darmflora.

    Viele dieser speziellen Laboranalysen werden leider bislang nicht von den gesetzlichen Krankenversicherungen übernommen und sind daher IGeL-Selbstzahlerleistungen. Private Krankenversicherungen übernehmen die Leistungen in der Regel, wenn eine medizinische Begründung/Erkrankung vorliegt.

    Im Folgenden zeigen wir dir, welche weiteren Werte du bei einem Blutbild messen lassen kannst und welche Referenzwerte dabei für gesunde Menschen gelten. 

    Vitamine, Mineralien und Spurenelemente

    Mithilfe der erweiterten Blutbildanalyse kannst du deine Versorgung mit zahlreichen Mineralstoffen und Vitaminen messen lassen und mit den geltenden Referenzwerten abgleichen:

    • Magnesium: 0,75 - 1 mmol/l 
    • Calcium: 2,13 - 2,56 mmol/l
    • Eisen (Ferritin):
      • Frauen, prämenopausal: 15 - 150 ng/ml 
      • Frauen, postmenopausal: 15 - 300 ng/ml
      • Männer: 30 - 400 ng/ml
    • Zink: 4,5 - 7,5 mg/l
    • Selen: 90 - 230 µg/l
    • Vitamin B6: > 10,1 - 36 µg/l
    • Vitamin B9 (Folsäure): > 100 - 270 µg/l
    • Vitamin B12: 200 - 2000 pg/ml (Optimal > 1000 pg/ml)
    • Vitamin B12 (Holo-Transcobalamin): > 37,5 - 150 pmol/l (Optimal > 100 pmol/l)
    • Vitamin D3: 20 - 50 ng/ml
    • Vitamin K1: 90 - 2100 ng/l
    • Vitamin K2: 0,6 - 3,3 ng/ml
    • Vitamin C: > 2 mg/ml (Optimal > 10 - 20 mg/l)

    Tipp: Besonders Vitamin D ist hierzulande ein echtes Mangel-Vitamin. Viele Menschen sind aufgrund der geringen Sonneneinstrahlung unterversorgt. Umso wichtiger ist es, deinen Vitamin-D-Status regelmäßig zu prüfen. Mit unserem Vitamin D-Test sparst du dir den Gang zur Arztpraxis: Du bekommst ein Testpaket geliefert, welches alle Utensilien, die du für eine professionelle Messung deines 25-OH-Vitamin-D (Vitamin D3) im Blut benötigst, enthält. 

    Messung der Aminosäuren im Blut (Aminogramm)

    Der Aminosäuren-Bluttest umfasst die Analyse der folgenden 22 Aminosäuren, darunter auch die acht essenziellen Aminosäuren:

    • Leucin
    • Isoleucin
    • Threonin
    • Valin
    • Lysin
    • Methionin
    • Phenylalanin
    • Tryptophan
    • Histidin
    • Glycin
    • Alanin
    • Serin
    • Arginin
    • Tyrosin
    • Prolin
    • Glutaminsäure
    • Glutamin
    • Asparaginsäure
    • Asparagin
    • Taurin
    • Ornithin
    • Citrullin

    Hormone

    Auch der Hormonstatus kann im Blutserum gemessen werden: Dabei gelten folgende Referenzwerte :


    Cortisol: Wichtigstes Stresshormon der Nebenniere. 

    • Referenzwerte für Männer und Frauen: 
      • Morgens: 50 - 200 ng/ml
      • Abends: 20 - 120 ng/ml

    Progesteron: Weibliches Geschlechtshormon des Gelbkörpers. 

    • Referenzwerte für Frauen: 
      • in der Postmenopause: < 0,15 ng/ml
      • in der Schwangerschaft: Anstieg > 300 ng/ml

    Freies Testosteron: Männliches Geschlechtshormon der Hoden. Wird auch bei Frauen in den Eierstöcken und der Nebennierenrinde gebildet.  

    • Referenzwerte für Männer:
      • 16 - 29 Jahre: 8 - 30 pg/ml
      • 30 - 39 Jahre: 7 - 26 pg/ml
      • 40 - 59 Jahre: 5 - 21 pg/ml
      • > 60 Jahre: 4 - 16 pg/ml
    • Referenzwerte für Frauen:
      • 16 - 29 Jahre: < 4 pg/ml
      • 30 - 39 Jahre: < 3 pg/ml
      • 40 - 59 Jahre: < 3 pg/ml
      • > 60 Jahre: < 2 pg/ml

    Darmflora-Stuhluntersuchung 

    Das Mikrobiom in deinem Darm hat einen großen Einfluss auf die Gesundheit deines ganzen Körpers und dein Wohlbefinden. Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten oder Allergien können anhand einer Stuhlprobe bestimmt werden.

    Für eine Untersuchung der Zusammensetzung deiner Darmflora stehen dir verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung: Du kannst ein Stuhl-Röhrchen bei einem Labor bestellen und dieses dann dahin zurücksenden oder deinen Arzt bzw. deine Ärztin um einen Darmflora-Status bitten.

    5. Tipps für die Blutuntersuchung

    Damit deine Blutwerte möglichst wenig von äußeren Umständen beeinflusst werden, gibt es einige Regeln zu beachten:

    • Nüchternheit: Die Nahrung hat einen großen Einfluss auf deine Blutzucker- und Blutfettwerte sowie deinen Enzymhaushalt im Blut. Daher solltest du im besten Fall am Vortag ab 20 Uhr sowie am Morgen der Blutabnahme nichts essen. Du kannst jedoch gerne Wasser oder ungesüßten Tee trinken.
    • Zeitpunkt: Die ideale Zeit für die Blutentnahme ist morgens bis etwa 09.30 Uhr.
    • Medikamente: Auch Medikamente können deine Blutwerte beeinflussen. Am besten sprichst du vorher ärztlich ab, ob du deine Medikamente am Morgen einnehmen darfst oder nicht. Ähnliches gilt auch für die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.
    • Sport: Körperliche Belastung kann das Ergebnis deiner Blutanalyse beeinflussen. Aus diesem Grund solltest du vor der Entnahme auf Sport verzichten.
    • Genussmittel: Sowohl Kaffee als auch Nikotin können sich auf deine Hormone auswirken. Deshalb solltest du diese Genussmittel vor der Blutabnahme meiden. 
    Blutwerte verstehen: Frau bekommt in der Arztpraxis Blut abgenommen

    6. Aussagekraft der Laborergebnisse

    Die allgemeinen Referenzbereiche bzw. Normwerte zeigen den Wert an, in dessen Spanne 95 Prozent der gesunden Menschen liegen. Gesund bedeutet in diesem Fall jedoch nur, dass bei den untersuchten Menschen keine Erkrankung vorliegt. Es ist jedoch möglich, mit höheren Werten einzelner Parameter im Blut deinen Gesundheitszustand zu optimieren.

    Zusätzlich können sich die Referenzbereiche einzelner Labore voneinander unterscheiden. Dies liegt zum einen daran, dass die Untersuchungen an verschiedenen Personengruppe durchgeführt werden. Aber auch die Verwendung unterschiedlicher Verfahren und Messgeräte kann zu unterschiedlichen Messergebnissen führen. 

    Blutwerte verstehen: Arzt im Gespräch mit einer Patientin

    Ebenso können Fehler bei der Entnahme, sowie beim Transport oder der Lagerung der Blutproben auftreten. Darüber hinaus werden einige Laborwerte stark von der Tageszeit der Blutabnahme, der letzten verzehrten Mahlzeit und anderen individuellen Faktoren (z.B. Rauchen, Alkohol, körperliche Aktivität) beeinflusst.

    Aus den genannten Gründen sind Referenzbereiche lediglich als Richtgrößen, nicht aber als strenge Grenzwerte anzusehen. Sie sollten daher immer bei jeder Person individuell betrachtet und bewertet werden.

    7. Abweichende Empfehlungen

    Neben den Empfehlungen offizieller Stellen vertreten einige Experten eine abweichende Meinung. Meist schätzen diese höhere Werte als gesundheitlich sinnvoll ein. Kritisiert wird vor allem, dass sich die Referenzwerte an durchschnittlich gesunden Menschen orientieren. Dabei könnte sich mit einer besseren Nährstoffversorgung die eigene Gesundheit deutlich optimieren lassen.

    Auch wir bei VitaMoment vertreten diese Meinung und empfehlen dir regelmäßige Blutuntersuchungen. Darüber hinaus raten wir zu einem kritischen Umgang mit der eigenen Nährstoffversorgung sowie den gemessenen Blutwerten. Lasse dich im Zweifel am besten immer fachärztlich beraten. Gut geeignet ist dafür der Bereich der orthomolekularen Medizin: Die alternativmedizinische Methode zielt auf die Erhaltung der Gesundheit durch eine optimale Versorgung mit Vitalstoffen ab. Hier findest du eine Übersicht passender Ärzte und Ärztinnen in deiner Nähe. Alternativ kannst du dich auch an ein unabhängiges Labor wenden.

    Du möchtest nach deiner Blutuntersuchung ungenügende Vitalstoffe gezielt auffüllen? Bei uns im VitaMoment-Shop findest du dafür eine große Auswahl hochwertiger Vitamine, Mikronährstoffe und Spurenelemente. Zusätzlich berät dich unser Team aus dem Kunden-Support gerne bei deinen Fragen. 

    8. Unser Fazit zum Thema Blutwerte verstehen

    Regelmäßige Blutkontrollen sind für jeden Menschen sinnvoll, um den eigenen Gesundheitszustand im Blick zu behalten. Viele Krankheiten oder Mangelversorgungen lassen sich gut beheben und langfristig wieder unter Kontrolle bringen.

    Das kleine Blutbild gibt erste Hinweise auf mögliche Erkrankungen, während das große Blutbild als Erweiterung vor allem die weißen Blutkörperchen differenzierter betrachtet.

    Für die meisten Parameter, die sich im Blut messen lassen, gibt es Referenzbereiche. Diese sind jedoch nicht als strenge Grenzwerte anzusehen. Einige Experten empfehlen für bestimmte Nährstoffe höhere Werte, um die Gesundheit optimal zu unterstützen.

    Achte bei der Auswertung deiner Blutergebnisse unbedingt darauf, die Einheiten richtig umrechnen und zu vergleichen. Suche dir im Zweifel fachärztlichen Rat. 

    Keine Lust, lange im Wartezimmer zu sitzen? Einige Vitamine sollten regelmäßig überprüft werden. Dazu gehört auch Vitamin D. Dank unseres Vitamin D-Tests kannst du deinen Status ganz einfach von zu Hause aus messen.

    9. Häufige Fragen zum Thema Blutwerte verstehen

    Abkürzungen im Laborbefund können für spezifische Tests und Messungen stehen oder für die Art des gemessenen Parameters. Bitte bei Unklarheiten immer deinen Arzt bzw. deine Ärztin darum, dir diese Abkürzungen zu erläutern.
    Es ist empfehlenswert, Blutkörperchen, Entzündungsmarker, Blutfette und Blutzucker regelmäßig überprüfen zu lassen. Daneben ist ein guter Status an Vitaminen und Mineralstoffen essentiell. Welche für dich kritisch sein könnten, ist sehr individuell und hängt stark von deinem Lebensstil ab. 
    Blutwerte können einen Aufschluss darüber geben, ob Erkrankungen oder Probleme an den Organen im Körper vorliegen. Hier einige Beispiele:
    • niedriger Hämoglobinwert bei einer Anämie
    • hohe Anzahl weißer Blutkörperchen bei Infektionen oder Leukämie
    • hoher Blutzuckerspiegel bei Diabetes
    • ein zu hoher oder zu niedriger Kaliumspiegel kann Herzprobleme verursachen
    • ein zu hoher Kreatininwert weist auf Nierenprobleme hin
    Ein Laborbericht enthält stets deine gemessenen Ergebnisse sowie die Referenzbereiche für gesunde Menschen. Vergleiche zunächst deine Ergebnisse mit den Referenzbereichen. Werte innerhalb der Referenzbereiche sind meist unauffällig. Besprich Werte, die außerhalb der Norm liegen, mit einem Arzt bzw. einer Ärztin.

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