Wintergemüse: Diese Sorten haben im Winter Saison – plus: leckere Rezeptideen
Du möchtest dich auch im Winter gesund und lecker ernähren, aber dabei den Fokus auf die Nachhaltigkeit nicht verlieren? Wir zeigen dir, welches gesunde Wintergemüse du aus regionalem Anbau kaufen kannst und geben Rezept-Tipps.
Heutzutage findest du rund ums Jahr alle möglichen Obst- und Gemüsesorten im Supermarkt. Viele kommen gerade im Winter allerdings aus Südeuropa oder Amerika – nachhaltig ist das nicht. Dazu kommt, dass das Obst und Gemüse meist lange Transportwege hinter sich hat und lange gelagert wurde. Dies geht leider zulasten des Nährstoffgehalts.
Es ist umweltbewusster und nachhaltiger, wenn du darauf achtest, saisonale und regionale Lebensmittel zu kaufen. Zum anderen profitierst du auch gesundheitlich davon, da du damit die ganze Fülle an Mikronährstoffen aufnehmen kannst, die sie zu bieten haben.
Wir zeigen dir, welche Gemüsesorten in der kalten Jahreszeit bei uns Saison haben, wieso sie so gesund sind und wie du Wintergemüse lecker zubereiten kannst.
1. Welche Gemüsesorten gibt es im Winter?
Als Wintergemüse bezeichnen wir Gemüsesorten, die in der Herbst- und Winterzeit bei uns in Deutschland angebaut und verkauft werden. Das heißt, diese Gemüsesorten sind saisonal verfügbar und werden regional angebaut – im besten Fall beim Bauernhof in der Nähe oder in deinem eigenen Garten.
Zu den besten Sorten für saisonales und regionales Wintergemüse zählen:
- Kohlgemüse: Rosenkohl, Grünkohl, Spitzkohl, Wirsing
- Blattgemüse: Feldsalat, Chicorée, Radicchio
- Wurzel- und Knollengemüse: Pastinaken, Rote Bete, Sellerie, Karotte, Steckrüben, Topinambur, Schwarzwurzeln, Radieschen
Übrigens: Welche Lebensmittel im Winter Saison haben, zeigt dir unser praktischer Saison-Kalender.
2. Wie gesund ist Wintergemüse?
Vor allem im Winter solltest du dich möglichst abwechslungsreich ernähren und auf eine ausreichende Zufuhr wichtiger Vitamine und Nährstoffe achten. So bist du bestens gegen Erkältungswellen gewappnet.
Vitamine und Mineralstoffe in Wintergemüse
Ein Problem an importiertem Obst und Gemüse ist, dass es teils unreif geerntet wird. Dadurch können die Nahrungsmittel nicht ihren vollen Vitamin- und Mineralstoffgehalt erreichen. Dazu kommen die langen Transportwege nach Deutschland und die eventuelle Lagerung, die zum Verlust wichtiger Nährstoffe führen können. Ein guter Grund also, auf regionale Gemüsesorten zurückzugreifen.
Folgende Tabelle zeigt dir, welche Vitamine und Mineralstoffe einige ausgewählte Gemüsearten, die im Winter bei uns Saison haben, pro 100 Gramm liefern:
Wintergemüse |
Vitamin C |
Folsäure |
Kalium |
Calcium |
Magnesium |
Eisen |
Chicorée |
9 mg |
50 µg |
200 mg |
25 mg |
15 mg |
0,7 mg |
Feldsalat |
35 mg |
145 µg |
420 mg |
35 mg |
10 mg |
2 mg |
Grünkohl |
105 mg |
185 µg |
450 mg |
210 mg |
30 mg |
1,9 mg |
Knollensellerie |
8 mg |
75 µg |
415 mg |
50 mg |
15 mg |
0,4 mg |
Kohlrabi |
65 mg |
70 µg |
320 mg |
60 mg |
45 mg |
0,5 mg |
Karotte |
7 mg |
15 µg |
330 mg |
35 mg |
15 mg |
0,4 mga |
Pastinaken |
20 mg |
60 µg |
520 mg |
50 mg |
25 mg |
0,7 mg |
Radicchio |
30 mg |
35 µg |
240 mg |
40 mg |
10 mg |
1,5 mg |
Radieschen |
30 mg |
25 µg |
240 mg |
25 mg |
10 mg |
0,4 mg |
Rosenkohl |
110 mg |
100 µg |
470 mg |
35 mg |
20 mg |
0,9 mg |
Rote Bete |
10 mg |
80 µg |
410 mg |
15 mg |
20 mg |
0,9 mg |
Steckrüben |
35 mg |
40 µg |
230 mg |
50 mg |
10 mg |
0,5 mg |
Wirsing |
50 mg |
30 µg |
235 mg |
65 mg |
15 mg |
0,5 mg |
Antioxidantien im Wintergemüse
Viele heimische Gemüsesorten, die im Winter Saison haben, sind reich an wertvollen Antioxidantien. Das sind Pflanzenstoffe, die die Pflanzen beispielsweise vor Fressfeinden schützen oder ihnen ihre Farbe verleihen. Dazu gehören unter anderem
- Vitamin C z. B. in Grünkohl und Rosenkohl
- Vitamin E z. B. in Grünkohl, Feldsalat, Pastinake und Wirsing
- Vitamin K z. B. in Grünkohl und Rosenkohl
- Beta-Carotin z. B. in Karotte, Chicorée, Feldsalat und Grünkohl
- Flavonoide z. B. in Rotkohl, Grünkohl, Karotten, Sellerie und Rote Bete
Auch für uns können Antioxidantien positive gesundheitliche Eigenschaften haben. Sie schützen die Körperzellen vor freien Radikalen, welche beispielsweise durch Entzündungen, Umweltschadstoffe, Zigarettenrauch oder UV-Strahlung entstehen.
Erfahre hier, was Antioxidantien sind, welchen Einfluss sie auf deine Gesundheit haben und wie du eine gute Versorgung sicherst.
Jetzt lesenSekundäre Pflanzenstoffe im Wintergemüse
Als sekundäre Pflanzenstoffe werden Farb-, Duft- und Aromastoffe in Pflanzen bezeichnet. Viele von ihnen gehören auch zu den Antioxidantien.
Besonders Kohlsorten enthalten sogenannte Senfölglycoside. Diesen werden krebshemmende und antibakterielle Eigenschaften nachgesagt. Studien zufolge könnte das Senföl Sulforaphan sogar vorbeugend gegen Alzheimer und Parkinson wirken.
Wenn du von den Mehrwerten der Senföle profitieren möchtest, solltest du den Kohl auch mal roh verzehren oder schonend dampfgaren. Ansonsten gehen die wichtigen Nährstoffe in das Kochwasser über und für deine Gesundheit verloren .
3. Wie nachhaltig ist Wintergemüse?
Saisonales und regionales Gemüse ist nicht nur gesund, sondern auch gut für die Umwelt. Statt rund um den Globus transportiert zu werden, wird das Gemüse direkt hier in Deutschland angebaut und geerntet. Achte beim Kauf im Supermarkt auf das Herkunftsland, welches auf der Verpackung angegeben wird, oder frage den Verkäufer bzw. die Verkäuferin auf dem Wochenmarkt danach.
Welche weiteren Vorteile saisonale Lebensmittel haben, erfährst du in diesem Artikel:
Regional zu essen ist nicht nur ökologisch, sondern hat auch noch weitere Vorteile. Erfahre sie in diesem Beitrag.
Jetzt lesen4. Wintergemüse lecker zubereiten
Du fragst dich, wie du winterliches Gemüse zubereiten kannst? Lass dich dazu einfach im Internet inspirieren oder frage auf dem Wochenmarkt nach Tipps.
Hier kommen unsere besten Ideen, was du aus dem leckeren Wintergemüse zaubern kannst:
- Eintöpfe: hier gibst du die Gemüsesorten deiner Wahl einfach zusammen in einen Topf, übergießt es mit Brühe und lässt das Ganze köcheln, bis das Gemüse weich ist. Kräuter wie Petersilie, Schnittlauch, Lorbeerblätter oder Bohnenkraut sorgen für einen leckeren Geschmack. Magst du es mediterran, gib eine Dose gehackte Tomaten mit in deinen Eintopf.
- Suppen: Ähnlich wie bei Eintöpfen, lässt du das Gemüse mit Brühe köcheln. Am Ende pürierst du alles. Für eine cremige Konsistenz füge etwas Crème fraîche, Kokosmilch oder eine pflanzliche Sahne-Alternative aus Hafer oder Soja hinzu. Was gibt es im Winter Besseres als eine wärmende Suppe?
- Aufläufe: Statt im Topf kannst du das Wintergemüse auch in eine Auflaufform schichten und nach Belieben mit Käse überbacken. Auch hier kannst du eine Tomatensoße oder eine Cremesoße hinzugeben.
- Salate: Einige winterliche Gemüsesorten lassen sich auch roh genießen. Gut geeignet sind z.B. Karotten, Weißkohl, Rotkohl, Radieschen, Kohlrabi und Feldsalat. Rasple den Kohl in feine Streifen, gib etwas Salz hinzu und knete den Kohl gut mit den Händen durch. Dadurch brichst du die Struktur auf und der Kohl wird schön weich.
Tipp: Auch die Blätter kannst du bei vielen Gemüsesorten essen (z. B. Rote Bete, Radieschen, Kohlrabi, Fenchel, Möhren und Sellerie). Schneide diese klein und brate sie kurz mit dem restlichen Gemüse an.
In unserer Wissenswelt findest du eine große Sammlung leckerer und gesunder Rezepte. Wie wäre es mit einem leckeren Wurzelgemüse, einem Schnitzel aus Sellerie oder einem rohen Weißkohlsalat?
5. Unser Fazit zum Thema Wintergemüse
Es gibt eine breite Auswahl an Gemüsesorten, die du im Winter aus regionalem Anbau in Deutschland kaufen kannst. Grünkohl, Sellerie, Rote Bete und Co. liefern dir wichtige Nährstoffe, Antioxidantien und sekundäre Pflanzenstoffe. Durch die kurzen Transportwege und Lagerzeiten enthält regionales Gemüse zum Teil mehr Vitamine und Mineralstoffe als Importware und ist zudem besser für die Umwelt.