Grauer Star vorbeugen: 6 Tipps gegen Katarakt
Bei der Augenerkrankung Grauer Star trübt sich die Augenlinse über einen längeren Zeitraum ein. Sie wird auch als Katarakt (Wasserfall) bezeichnet, was sich aus dem Griechischen herleitet, da die Trübung an Stromschnellen eines Wasserfalls erinnert.
Durch das abnehmende Sehvermögen sind Betroffene stark einschränkt, wodurch die Lebensqualität gemindert wird. Für die Entstehung der Katarakt gibt es verschiedene Gründe. Unter anderem ist falsche Ernährung ein Faktor, Rauchen und ein Mangel an Antioxidantien sowie Vitamin C. Die Krankheit ist zwar oft bei älteren Menschen ein Thema, aber deshalb ist Prävention besonders wichtig. Hier sind unsere Tipps dafür.
Tipp 1: Obst und Gemüse essen und Vitamin C aufnehmen
Vorbeugen ist bei der Katarakt das Mittel der Wahl – und zwar zum Beispiel durch Obst und Gemüse.
Untermauert wird das durch eine Studie, die das King’s College in London auf den Weg gebracht hat. Dabei wurden 324 weibliche Zwillingspaare über zehn Jahre lang beobachtet und die Linse beider Zwillinge immer wieder mit Fotos dokumentiert. Am Ende der Studie waren die Forscher zu erstaunlichen Ergebnissen gelangt.
Sie hatten herausgefunden, dass diejenigen Teilnehmerinnen, die mehr Obst und Gemüse zu sich genommen hatten als der andere Zwilling, auch ein Drittel weniger von Linsentrübungen betroffen waren.
Diesen wichtigen Punkt erklärten die Forscher folgendermaßen: Die Flüssigkeit, die die Linse im Auge umgibt, ist reich an Vitamin C. Wer also weniger Vitamin C in Form von Obst und Gemüse zu sich nimmt, bei dem hat auch die Flüssigkeit weniger Vitamin C zur Verfügung. Dieser Umstand sorge dafür, so die Forscher, dass Zellen schneller oxidieren, was den grauen Schleier begünstige.
Zusätzlich zu viel Obst und Gemüse könntest du Vitamin C auch durch Nahrungsergänzungen aufnehmen. Und schön daran ist ja, dass Vitamin C nicht nur beim Vorbeugen von Katarakt helfen kann, sondern auch für viele andere Vital-Funktionen deines Körpers wichtig ist. Zudem hat Vitamin C die besonders wichtige Eigenschaft, dass es antioxidativ wirkt. Das bedeutet, dass es auch die Zellalterung in deinem Auge verlangsamt.
Tipp 2: Vegetarisch oder sogar vegan ernähren
Eine weitere wichtige Strategie bei der Prävention von Katarakt kannst du ebenfalls über die Ernährung erreichen.
Und zwar indem du dich vegetarisch oder sogar vegan ernährst. Das ist das Ergebnis einer britischen Studie , bei der die Daten von 27.670 Teilnehmern und Teilnehmerinnen ausgewertet wurden. An der Studie waren dabei sowohl Menschen beteiligt, die Fleisch essen als auch Personen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren.
Das Ergebnis: Bei Veganern war das Risiko eine Katarakt zu entwickeln um 40 Prozent geringer als bei Fleischessern, die mehr als 100 Gramm Fleisch pro Tag zu sich nahmen. Vegetarier hatten ein vermindertes Risiko von etwa 30 Prozent, Pescetarier (also Menschen, die zwar vegetarisch leben, aber auch Fisch essen) hatten ein 20 Prozent geringeres Risiko.
Was der genaue Grund für diese Zahlen ist, konnte die Studie nicht final klären. Die britischen Forscher vermuten aber, dass es an der insgesamt gesünderen Ernährung von vegan oder vegetarisch lebenden Menschen liegen könnte.
Tipp 3: Kohlenhydrate reduzieren
Eine hohe Zufuhr an (schlechten und langkettigen) Kohlenhydraten kann problematisch sein. Sie fördern Glykierungsprozesse, bei denen Zucker mit Eiweißstrukturen reagiert, wodurch Linsentrübungen gefördert werden.
Wenn nun eine sehr hohe Zufuhr an Kohlenhydraten stattfindet, dann können sich im Auge Klümpchen bilden, die der Körper immer schwieriger abbauen kann. Diese Klümpchen sind undurchsichtig und machen sich nach und nach als Grauschleier bemerkbar. Das ist der Grund, warum du im Idealfall auch Kohlenhydrate reduzieren solltest.
Tipp 4: Mit dem Rauchen aufhören
Rauchen entzieht dem Körper wertvolle Vitamine und ist natürlich insgesamt schädlich, damit erzählen wir dir nichts Neues. Aber wusstest du auch, dass Rauchen speziell für deine Augen sehr schädlich sein kann? Gründe gibt es dafür mehrere.
Einer von ihnen ist die Tatsache, dass Raucher verschiedene Giftstoffe verstärkt aufnehmen, die die Zellen im Körper schädigen, was auch für die besonders sensiblen Zellen im Auge gilt.
Ein weiteres Problem mit dem Zigarettenrauch ist, dass er den Tränenfilm des Auges angreift und dafür sorgt, dass das Auge trockener wird. Auch das wirkt sich negativ auf deine Netzhaut aus.
Und zu allem Übel sorgt Nikotin außerdem dafür, dass Adern sich verengen und nicht zuletzt auch das Auge schlechter durchblutet wird. Alle diese Punkte sind also absolut schlecht für das Auge – deshalb: wenn möglich, besser aufhören.
Tipp 5: In eine gute Sonnenbrille investieren
Nun wird es ein wenig medizinischer. In deinem Auge befindet sich im hinteren Bereich der Netzhaut ein Areal, das als Makula oder auch Gelber Fleck bezeichnet wird. In der Mitte der Makula ist der Punkt des schärfsten Sehens (Fovea centralis) lokalisiert. Er ist wichtig, damit du beispielsweise scharf lesen und damit du Mimik und Gesichtszüge anderer Menschen erkennen kannst.
In diesem Areal sind außerdem die beiden Pigmente Lutein und Zeaxanthin eingelagert. Diese Farbpigmente übernehmen eine sehr wichtige Aufgabe in deinem Auge. Denn sie sind dafür verantwortlich, kurzwelliges Licht zu filtern und wirken auf diese Weise ungefähr wie eine in dein Auge integrierte Sonnenbrille.
Außerdem wirken sie auch antioxidativ, sie tragen also dazu bei, dass die Zellen in deinem Auge nicht so schnell altern. Das Problem hierbei ist: Ab dem 40. Lebensjahr nimmt der Anteil dieser beiden Pigmente immer stärker ab, was dazu führt, dass beispielsweise UV-Strahlung deine Augen immer stärker angreifen kann und der oxidative Schaden an deiner Makula immer größer wird.
Aus genau diesem Grund empfiehlt der Berufsverband der Augenärzte das Tragen einer geeigneten (also UV-Strahlung filternden) Sonnenbrille. Und das übrigens nicht erst ab dem 40. Lebensjahr, wie man vielleicht jetzt denken könnte. Sondern bereits ab dem Kindesalter, damit du einer Schädigung des Auges schon so früh wie möglich entgegenwirken kannst.
Tipp 6: Gut dosierte Antioxidantien einnehmen
Bei der Prävention von Katarakt ist es besonders wichtig, die Zellalterung etwas zu verlangsamen – also oxidativen Stress zu reduzieren.
Oxidativer Stress bedeutet vereinfacht, dass eine Zelle mit ihrer Aufgabe des Entgiftens und der Reparatur überfordert ist. Die Ursache hierfür ist, dass ein Ungleichgewicht zwischen oxidativen Stoffwechselprodukten und Antioxidantien herrscht.
Dadurch entstehen Schäden in der Zelle, durch die die Zelle nach und nach umgebaut wird und im schlimmsten Fall ihre Funktion einbüßt. Und das gilt es zu verhindern – zum Beispiel mit der Zugabe von Antioxidantien, die dazu führen können, dass dieser oxidative Stress gemindert wird. Zu antioxidativ wirkenden Stoffen zählen zum Beispiel Zink und Histidin oder auch Selen.
Wir hoffen, dass wir dir mit unserem Beitrag einen guten Überblick über den Themenkomplex geben konnten und freuen uns, wenn wir dich bei unserem nächsten Beitrag hier wieder sehen.