10 bekannteste Kaffee-Mythen aufgedeckt
Zum perfekten Start in den Tag gehört für viele Menschen ein dampfender Kaffee.
Um das beliebte Heißgetränk ranken sich jedoch zahlreiche Mythen, die sich bis heute gehalten haben. Unter anderem soll sich Kaffee auf deine Schönheit auswirken, die Fettverbrennung ankurbeln und sogar süchtig machen.
Was an den Mythen über „das braune Gold“ tatsächlich dran ist, könnte dich überraschen. Erfahre jetzt die zehn Wahrheiten zu den bekanntesten Kaffee-Mythen.
Mythos #1: Kaffee entzieht dem Körper Wasser
Wer im Café eine Tasse Kaffee bestellt, bekommt häufig ein Glas Wasser dazu.
So entstand der Mythos, dass das Bohnengetränk dem Körper Wasser entziehe und dieser Flüssigkeitsverlust mit Wasser ausgeglichen werden müsse.
Auch wenn Kaffee harntreibend wirkt, dehydriert er deinen Körper nicht. Er trägt sogar zur Flüssigkeitsaufnahme bei und kann laut der Deutschen Gesellschaft für Ernährung zur täglichen Flüssigkeitszufuhr dazu gezählt werden.
Der Mythos ist falsch:
- Das Koffein stimuliert lediglich die Filterfunktion der Nieren, was harntreibend wirkt.
- Kaffee wirkt nicht dehydrierend, sondern führt dem Körper sogar Wasser zu.
- Das im Café servierte Wasser soll lediglich deine Geschmacksknospen für das Kaffeearoma sensibilisieren.
Mythos #2: Kaffee macht nüchtern
Möglicherweise haben du und deine Kollegen auf der letzten Weihnachtsfeier ein Gläschen Wein zu viel getrunken und die ausgelassene Stimmung genossen. Wenn du aber am nächsten Morgen wieder nüchtern im Büro erscheinen musst, könnte dir der gefürchtete Kater einen Strich durch die Rechnung ziehen.
Um schnell wieder nüchtern zu werden, sollen ein bis zwei Tassen Kaffee wahre Wunder wirken. Auch wenn Alkohol die Wirkung von Kaffee abschwächen kann, so funktioniert dies umgekehrt nicht.
Bei diesem Mythos handelt es sich um einen Irrglauben:
- Laut Ernährungsexperten sind koffeinhaltige Getränke nach dem Konsum von Alkohol ungünstig.
- Studien haben gezeigt, dass der Abbau von Alkohol im Blut durch Kaffee nicht beschleunigt wird.
- Man weiß aber, dass der Alkoholabbau von Alter, Geschlecht, Alkoholmenge und den genossenen Speisen beeinflusst wird.
Mythos #3: Kaffee macht wach
In erster Linie gilt Kaffee als zuverlässiger Wachmacher, der vor allem am Morgen zu mehr Leistung verhelfen soll. Hierzu musst du wissen, wie das Wachmacher-Prinzip von Kaffee funktioniert: Adenosin ist eine körpereigene Substanz, welche die Ausschüttung von belebenden Neurotransmittern wie Dopamin blockiert. Die Herzfrequenz wird verringert, der Blutdruck sinkt und du wirst müde.
Wenn du nun Kaffee zu dir nimmst, dann konkurriert das Koffein gewissermaßen mit dem Adenosin, indem es die Adenosin-Rezeptoren blockiert. Sprich: Das Einschlafsignal wird blockiert und die Müdigkeit wird unterdrückt. Tatsächlich ist die zusätzliche Energie einer der größten Vorteile von Kaffee.
Der Mythos stimmt:
- Koffein hemmt einen körpereigenen Stoff an der Ausschüttung von Schlafhormonen.
- Das Zentralnervensystem und der Stoffwechsel werden angeregt und du fühlst dich wach.
- Menschen, die viel Kaffee trinken, unterliegen dem Gewöhnungseffekt. Der führt dazu, dass du immer mehr Kaffee benötigst, um wach zu werden.
Mythos #4: Espresso hat mehr Koffein als Filterkaffee
Espresso ist bei einem einsetzenden Leistungstief die perfekte Alternative zu Kaffee.
Wer schnell munter werden will, greift deshalb häufig zum „kleinen Starken“.
Schließlich enthält dieser doch viel mehr Koffein als Filterkaffee.
Stimmt nur bedingt:
- Ja, auf die gleiche Menge bezogen hat Espresso etwas mehr Koffein als Kaffee.
- Eine Kaffeetasse ist allerdings um ein Vielfaches größer als eine Espressotasse.
- Daher hat ein Kaffee im Vergleich zu einem Espresso in der Regel mehr als doppelt so viel Koffein.
Mythos #5: Kaffee macht süchtig
Viele Kaffee-Junkies bezeichnen sich selbst als süchtig. Und da Koffein zu den psychoaktiven Drogen gehört, liegt der Verdacht nahe, dass Kaffee süchtig macht. Aber stimmt das?
Bei süchtig machenden Drogen schüttet das Gehirn Dopamin aus, was ein berauschendes Glücksgefühl auslöst. Bei Koffein werden viel zu geringe Mengen Dopamin ausgeschüttet, als dass ein Rausch entstehen könnte.
Der Mythos ist somit falsch:
- Die im Gehirn typischen Sucht-Zentren sind bei Kaffeekonsum nicht beteiligt, weshalb Kaffee nicht zu den klassischen Drogen zählt.
- Jedoch kann sich durch Kaffee ein Gewöhnungseffekt einstellen, der beim Absetzen zu milden Entzugserscheinungen wie Kopfschmerzen führt.
Mythos #6: Kaffee steigert die Leistungsfähigkeit
Wenn du merkst, dass du müde wirst oder deine Leistungsfähigkeit nachlässt, kann ein Tässchen Kaffee wahre Wunder wirken.
Dem Mythos nach soll Kaffee die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit steigern, weshalb sich auch Sportler die Wirkung des Heißgetränks zunutze machen.
Denn der Mythos stimmt:
- Koffein wirkt in den Hirnregionen, die für eine erhöhte Aufmerksamkeit bekannt sind, was die Konzentration fördert.
- Eine moderate Menge an Koffein stimuliert das Nervensystem und erweitert die Herzkranzgefäße, wodurch das Herz bei körperlicher Anstrengung besser pumpen kann.
- Koffein hemmt Müdigkeit, indem es an die Adenosin-Rezeptoren andockt, was ebenfalls die Konzentration und Leistungsfähigkeit steigert.
Mythos #7: Kaffee-Trinken verbrennt Fett
Kaffee kurbelt den Stoffwechsel an, weshalb er häufig als Abnehm-Wunder angepriesen wird.
Wer ihn ohne Milch und Zucker zu sich nimmt, soll sogar seine Fettverbrennung effektiv ankurbeln. Zudem soll die im Kaffee enthaltene Chlorogensäure die Aufnahme von Zucker und Fett hemmen und beim Abnehmen helfen.
Das alles klingt zu schön, um wahr zu sein.
Tatsächlich nur ein Mythos, der sich nicht belegen lässt:
- Die im Kaffee enthaltenen Mengen an Chlorogensäure sind viel zu gering, als dass sie bei der Fettverbrennung helfen würden.
Mythos #8: Die Zähne verfärben sich
Wenn du gerne Kaffee trinkst, willst du sicherlich wissen, ob das beliebte Bohnengetränk deine Zähne dunkel färbt. Es liegt sogar nahe, denn Kaffee zählt – ebenso wie Tee und Fruchtsaft – zu den färbenden Lebensmitteln.
Der Mythos stimmt:
- Deine Zähne sind nicht so glatt und flach, wie sie erscheinen. Tatsächlich haben sie mikroskopisch kleine Rillen, die Farbstoffe aufnehmen können.
- Im Kaffee enthaltene Tannine lagern sich auf dem Zahnschmelz ab und verfärben diesen.
- Schwarzer Kaffee verfärbt die Zähne stärker als Milchkaffee. Sobald du einen Schuss Milch in deinen Kaffee gibst, werden die Farbstoffe durch die Milch gebunden und der Milchkaffee verfärbt die Zähne nicht mehr so stark.
Übrigens hat Curcumin einen aufhellenden Effekt für deine Zähne. Du kannst dafür einfach etwas Curcumin auf deine Zahnbürste verteilen und deine Zähne damit putzen.
In diesem Beitrag erfährst du, welche Wirkungen und Vorteile Kurkuma bzw. der enthaltene Gesundheitsbooster Curcumin haben können.
Jetzt lesenMythos #9: Kalter Kaffee macht schön
Ein verwöhnendes Hautpeeling aus Kaffeesatz macht die Haut streichelzart und straff.
Dass kalter Kaffee schön macht, ist jedoch ein Mythos, der seinen Ursprung im Barock hat.
Damals schminkten sich die Damen mit viel Puder, um die Haut vornehm blass aussehen zu lassen. Beim Genuss von heißem Kaffee sorgten die aufsteigenden Dämpfe jedoch dafür, dass die Schminke auf der Haut verlief, weshalb sie lieber kalten Kaffee tranken.
Der Mythos ist also falsch:
- Kalter Kaffee macht nicht schön.
- Der Mythos entstand durch die unpraktische Auswirkung von heißem Kaffee-Dampf auf die Schminke von Frauen zur Barockzeit.
Mythos #10: Kaffee hilft bei Stress
Du hast einen vollen Terminkalender, bist immer unter Strom und hast kaum Zeit einmal durchzuatmen? Dann scheint eine kleine Auszeit bei einer Tasse Kaffee genau das Richtige bei Stress im Alltag zu sein. Stimmt nicht!
Der Mythos, dass Kaffee bei Stress hilft, ist längst widerlegt:
- Kaffee wirkt stimulierend und putscht den Körper zusätzlich auf.
- Er bringt deinen Körper dazu, die Stresshormone Adrenalin und Cortisol auszuschütten.
- Diese beiden Hormone versetzen deinen Körper noch mehr in Stress, was dazu führt, dass Blutdruck, Puls und Muskelaktivität steigen.
- Dein Körper befindet sich somit in erhöhter Alarmbereitschaft.
Fazit
Bestimmt hat dich der ein oder andere Kaffee-Mythos überrascht. Das ist aber kein Wunder, denn viele Mythen halten sich schon hartnäckig seit Jahrhunderten.
Wenn du das nächste Mal mit deinen Freunden oder Kollegen ein Kaffeekränzchen abhältst, kannst du sie mit den aufgefrischten Wahrheiten über Kaffee versorgen.
Und falls du deinen Kaffee-Konsum ein wenig zurückfahren möchtest, ist vielleicht eine Kaffee-Alternative eine willkommene Abwechslung für dich.