Neurologische Beschwerden: Frau hält sich die Hand
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Kribbeln, Taubheit, Nervenschmerz? Was hinter neurologischen Beschwerden steckt und was du tun kannst

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Neurologische Beschwerden wie Kribbeln in den Fingern oder Füßen, Taubheitsgefühle, stechende Schmerzen oder auch unspezifische Muskel- oder Nervenschmerzen betreffen viele Menschen – Dennoch werden diese Symptome oft nicht richtig eingeordnet oder sogar kleingeredet. Dabei sind sie alles andere als "normal" oder "psychisch" bedingt.

Neurologische Beschwerden: Das Wichtigste in Kürze

  • Neurologische Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Nervenschmerzen haben viele mögliche Ursachen – von Nährstoffmängeln über Stoffwechselstörungen bis hin zu Stress oder Autoimmunerkrankungen.
  • Eine gezielte Diagnose und eine ganzheitliche Behandlung – mit Ernährung, Bewegung, Stressabbau und sinnvoller Mikronährstoffversorgung – können Beschwerden oft deutlich lindern. 
  • Betroffene sollten frühzeitig aktiv werden, Beschwerden ernst nehmen und sich nicht mit einfachen Erklärungen wie „das ist das Alter“ abspeisen lassen – denn das Nervensystem sendet Warnsignale, die Beachtung verdienen.

In diesem Beitrag geben wir dir einen Überblick, was typische nervenbedingte Symptome sind, welche Ursachen dafür infrage kommen und welche Therapieansätze es gibt.

1. Was sind neurologische Beschwerden?

Das Nervensystem ist das Kommunikationsnetzwerk des Körpers. Es besteht aus Milliarden von Nervenzellen, die Signale zwischen Gehirn, Rückenmark, Organen, Muskeln und Haut weiterleiten. Wenn dieses System gestört ist – etwa durch Entzündung, Druck, Durchblutungsstörung oder Nährstoffmangel – können verschiedenste Beschwerden auftreten.

Zwei Personen zeigen auf ein Modell einer Wirbelsäule

Begriffe wie Neuralgie, Neuropathie, Polyneuropathie oder Fibromyalgie beschreiben unterschiedliche Facetten solcher Störungen:

  • Neuralgie: punktuelle, blitzartige Nervenschmerzen

  • Neuropathie: Nervenschädigung, z. B. durch Diabetes, Medikamente, Alkohol oder Infektionen

  • Polyneuropathie: mehrere gleichzeitig geschädigte Nerven, oft in Armen oder Beinen

  • Fibromyalgie: chronische Schmerzen und Überreizung des Nervensystems

Der deutschen Hirnstiftung zufolge sind knapp 60 % der deutschen Bevölkerung von neurologischen Erkrankungen betroffen. Am häufigsten treten Kopfschmerzen auf, gefolgt von Schlaganfall, Alzheimer, Epilepsie, Parkinson, Multiple Sklerose, entzündlichen Hirnerkrankungen und Muskelkrankheiten. Hier findest du mehr Informationen zu den verschiedenen neurologischen Erkrankungen. 

2. Typische Symptome neurologischer Beschwerden

Je nach Krankheitsbild können verschiedenste Beschwerden auftreten. Zu den häufigsten gehören:

  • Kribbeln, Taubheit, Brennen

  • Stechende oder elektrische Impulse

  • Überempfindlichkeit bei Berührung, Temperatur oder Licht

  • Muskelschwäche, Koordinationsprobleme, Lähmungserscheinungen

  • Sprach- und Bewegungsstörungen

Teils können diese Symptome so stark ausgeprägt sein, dass sie das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen.

3. Sechs mögliche Ursachen neurologischer Beschwerden

Genauso individuell wie die Symptome sind auch die Ursachen von nervlich bedingten Störungen. Wir stellen dir die häufigsten vor:

Ursache 1: Stoffwechselstörungen

Besonders bei Erkrankungen wie Diabetes mellitus können Schädigungen kleiner Blutgefäße auftreten, die langfristig zur Unterversorgung der Nerven führen.

Ursache 2: Nährstoffmängel

Um richtig funktionieren zu können, ist das Nervensystem auf eine stets ausreichende Versorgung mit Nährstoffen angewiesen. Fehlen diese, kann es zu funktionellen Störungen kommen. Besonders die Vitamine B1, B6, B12, sowie Magnesium, Zink, Selen, Vitamin C und E, Coenzym Q10 oder L-Carnitin sind für das Nervensystem wichtig.

Spritze und Ampulle mit Blut auf einem Blutbild-Zettel

Ursache 3: Infektionen & Verletzungen

Auch Bakterien und Viren können die Nerven schädigen. So kann eine Borreliose, ausgelöst durch Zeckenbisse, Wochen oder Monate später neurologische Symptome machen. Ein durch das Varizella-Zoster-Virus ausgelöster Herpes Zoster (Gürtelrose) kann dazu führen, dass die Nervenbahnen selbst entzündet werden und starke Nervenschmerzen zur Folge haben. Auch COVID-19 wurde mittlerweile mit neurologischen Langzeitfolgen in Verbindung gebracht. 

Ebenso kann es in Folge von Unfällen und Verletzungen zu neurologischen Missempfindungen kommen, beispielsweise nach einem Schädel-Hirn-Trauma.

Ursache 4: Chronischer Stress

Dauerhafte Anspannung, eine schlechte Schlafqualität oder emotionale Überforderung – all das bringt die Regenerationsfähigkeit der Nerven durcheinander. Bei vielen Menschen äußert sich das in diffusen Symptomen: Brennen, Druckgefühl, Taubheit – ohne dass medizinisch eine klare Ursache zu finden ist. Solche Beschwerden können ein Zeichen dafür sein, dass Körper und Seele Alarm schlagen. 

Ursache 5: Medikamente

Einige Medikamente können die Aufnahme wichtiger Nährstoffe im Darm hemmen, andere wirken neurotoxisch. Das heißt: Sie schädigen Nervenstrukturen. Dazu gehören zum Beispiel bestimmte Chemotherapeutika, die langfristige Einnahme von Antibiotika, in Einzelfällen Cholesterinsenker (Statine) sowie auch der Langzeitgebrauch von PPI-Magenmitteln, weil sie die Aufnahme von Vitamin B12 blockieren können. 

Frau schaut sich verschiedene Medikamente an

Solltest du regelmäßig Medikamente nehmen und Symptome bemerken, lohnt sich der Blick in den Beipackzettel – oder besser: ein Gespräch mit dem Arzt oder der Ärztin.

Ursache 6: Autoimmunerkrankungen

Bei autoimmunen Geschehen greift der Körper versehentlich eigene Nervenzellen an. Dazu gehören beispielsweise Multiple Sklerose, das Guillain-Barré-Syndrom und auch systemische Erkrankungen wie Lupus oder Rheuma, die die Nerven indirekt mitbetreffen können. 

Diese Erkrankungen sind zwar seltener, aber wichtig zu erkennen – je früher, desto besser die Prognose.

4. Der Weg zur Diagnose

Viele Betroffene erleben einen langen Weg zur Diagnose. Wichtig ist es, beim Hausarzt klar zu kommunizieren:

  • Was genau spürst du, wann, wie oft, wie stark?

  • In welchem Bereich treten deine Beschwerden auf? 

  • Welche Medikamente nimmst du ein?

  • Gibt es Grunderkrankungen?

Ärztin im Gespräch mit einer Patientin

Hilfreich: Ein Symptomtagebuch mit Art, Häufigkeit und Intensität der Beschwerden kann euch helfen, eure Symptome besser einzuordnen und ist ein wertvoller Hinweisgeber für Ärzte, um die Diagnose zu erleichtern. 

Bei Bedarf erfolgt die Überweisung in die Neurologie. Dort kommen u.a. Blutuntersuchungen, neurologische Tests oder bildgebende Verfahren zum Einsatz.

5. Therapie neurologischer Beschwerden: Was hilft wirklich?

Wenn es um die Behandlung neurologischer Beschwerden geht, steht im Fokus, um was für Beschwerden es sich handelt und welche Ursachen zugrunde liegen. Aus diesem Grund ist die beste Therapie immer sehr individuell und lässt sich schwer verallgemeinern. 

Es gibt sowohl klassische, medizinische Möglichkeiten der Behandlung als auch Ansätze, bei denen du selbst im Alltag aktiv werden kannst:

Klassische, medizinische Therapie

Folgende Möglichkeiten werden häufig in der schulmedizinischen Behandlung neurologischer Beschwerden angewendet:

  • Schmerzmittel: Werden v.a. bei starken Nervenschmerzen gegeben. Leider führen sie oft zu Nebenwirkungen und sind teils nicht richtig wirkungsvoll, da die Schmerzen eben nervlich bedingt sind.

  • Antidepressiva: Werden in niedriger Dosierung manchmal verwendet, um die Schmerzverarbeitung im Gehirn zu beeinflussen.

  • Physiotherapie: Ist sinnvoll, wenn Bewegungseinschränkungen oder Muskelabbau eine Rolle spielen.

  • Psychotherapeutische Begleitung: Bei chronischem Verlauf sind z.B. Schmerzbewältigungsstrategien wichtig.

Das kannst du selber tun

Auch wenn die klassischen, medizinischen Ansätze wichtig sind – für viele Patienten reichen sie nicht aus. Sie merken: Ich brauche mehr als Tabletten. Und genau da kommst du selbst ins Spiel. Du kannst nämlich selbst aktiv einiges dafür tun, dein Nervensystem zu unterstützen und im allerbesten Fall deine Beschwerden zu lindern.

Ernährung & Nährstoffe gezielt nutzen

Eine nervenschützende Ernährung ist eine der effektivsten Methoden, um langfristig positiv auf das Nervensystem einzuwirken. Im Mittelpunkt stehen entzündungshemmende Lebensmittel, reich an Vitaminen, Mineralstoffen und gesunden Fetten.

Auswahl gesunder Lebensmittel

Wir empfehlen eine entzündungsarme Kost mit möglichst wenig Zucker, Weißmehl und industriell verarbeiteten Produkten. Stattdessen sollten viel buntes Gemüse, hochwertige Fette (z. B. Olivenöl, Avocado, Nüsse), fettreicher Fisch und frische Kräuter auf dem Teller landen.

Besonders wichtige Nährstoffe für gesunde Nervenfunktionen:

  • B-Vitamine (B1, B6, B12) – unterstützen die Nervenreizung, Regeneration und Myelinschutz.

  • Magnesium – entspannt Nerven und Muskulatur, reguliert die Reizweiterleitung.

  • Zink & Selen – schützen Nervenzellen vor oxidativem Stress.

  • Vitamine C & E – wirken als Antioxidantien, stärken Zellmembranen und das Immunsystem.

  • L-Carnitin & Coenzym Q10 – fördern die Energieversorgung in den Nervenzellen und unterstützen deren Leistungsfähigkeit.

Pflanzenextrakte mit wissenschaftlich belegter Wirkung

Neben klassischen Mikronährstoffen zeigen auch bestimmte Pflanzenstoffe eine nervenunterstützende Wirkung:

  • Chinesischer Engelwurz (Dong Quai): kann das vegetative Nervensystem beruhigen und entspannend wirken

  • Grüntee-Extrakt (EGCG): liefert starke Antioxidantien, wirkt entzündungshemmend und neuroprotektiv

  • Weihrauch-Extrakt: kann laut Studien Entzündungsprozesse hemmen, insbesondere bei chronischen Schmerzen

  • Weidenrindenextrakt: enthält natürliche Salicylate – ähnliche Wirkstoffe wie in Aspirin, jedoch pflanzlich und oft besser verträglich

Eine kombinierte Einnahme dieser Nährstoffe und Pflanzenextrakte kann helfen, das Nervensystem ganzheitlich zu stabilisieren. Unser VitaMoment Neuro-Komplex bietet eine sinnvolle Grundlage für Betroffene, die aktiv ihre Gesundheit unterstützen möchten.

Bewegung & Stressabbau als Regenerationshilfe

Regelmäßige, sanfte Bewegung kann die Nervenfunktion verbessern, die Durchblutung fördern und dabei helfen, Stress abzubauen. Stress wiederum gilt als einer der Hauptverstärker für nervliche Beschwerden.

Frau sitzt mit einer Tasse draußen auf einer Bank

Empfohlene Strategien:

  • Sanfte Aktivitäten wie Spazierengehen, Schwimmen, leichtes Yoga oder Dehnen

  • Stressmanagement durch Achtsamkeit, Meditation, Atemübungen oder bewusste Pausen

  • Guter Schlaf als Basis für die natürliche Regeneration des Nervensystems

6. Unser Fazit zum Thema neurologische Beschwerden

Neurologische Symptome wie Kribbeln, Taubheit oder Nervenschmerzen können viele Ursachen haben und sind für Betroffene oft sehr belastend. Wichtig ist: Diese Beschwerden sind real und verdienen eine ernsthafte Abklärung. Eine frühe Diagnose kann helfen, langfristige Schäden zu vermeiden.

Neben der medizinischen Unterstützung spielt auch die Eigenverantwortung eine zentrale Rolle. Durch eine bewusste Lebensweise, gezielte Nährstoffzufuhr und stressreduzierende Maßnahmen lässt sich das Nervensystem vielfach stabilisieren und entlasten. Dabei helfen fundiertes Wissen, eine ausgewogene Ernährung und gegebenenfalls eine ergänzende Unterstützung durch hochwertige Mikronährstoffe und Pflanzenstoffe.

7. Häufige Fragen zum Thema neurologische Beschwerden

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