
Ernährung in den Wechseljahren: Welche Lebensmittel und Nährstoffe jetzt besonders wichtig sind
Die Wechseljahre bringen viele Veränderungen mit sich, welche für viele Frauen eine Herausforderung darstellen können. Doch wusstest du, dass die richtige Ernährung einen großen Unterschied machen kann? Mit den passenden Lebensmitteln kannst du deinen Hormonhaushalt ausbalancieren, den Stoffwechsel ankurbeln und dein Wohlbefinden steigern.
In diesem Artikel erfährst du, wieso die Ernährung in den Wechseljahren so wichtig ist. Wir geben dir Tipps für eine besonders hormonfreundliche Ernährungsweise und zeigen dir, auf welche Lebensmittel und Nährstoffe du ganz besonders achten solltest.
1. Die Rolle der Ernährung in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind eine natürliche Phase im Leben einer Frau, in der sich der Hormonhaushalt grundlegend verändert. Der Östrogenspiegel sinkt allmählich, was sich auf viele Prozesse im Körper auswirkt. Das Hormon Östrogen ist nicht nur für die Fortpflanzung wichtig, sondern beeinflusst auch den Stoffwechsel, die Knochengesundheit, das Herz-Kreislauf-System und sogar die Stimmung.
Durch diese hormonellen Veränderungen können verschiedene Beschwerden auftreten. Viele Frauen in den Wechseljahren leiden unter Hitzewallungen, Schlafproblemen, Stimmungsschwankungen oder einer zunehmenden Gewichtszunahme mit damit einhergehendem Übergewicht. Letzteres kommt daher, dass sich der Stoffwechsel verlangsamt und sich Fett verstärkt im Bauchbereich einlagert. Auch das Risiko für die Knochenkrankheit Osteoporose steigt, weil Östrogen eine schützende Funktion für die Knochen hat. Zudem kann es zu Gelenkbeschwerden, Konzentrationsproblemen oder einer erhöhten Anfälligkeit für Herz-Kreislauf-Erkrankungen kommen.

Die Ernährung spielt in dieser Lebensphase eine entscheidende Rolle. Mithilfe der richtigen Ernährung in den Wechseljahren kannst du
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Beschwerden lindern
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deinen Stoffwechsel unterstützen
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Entzündungen reduzieren
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hormonelle Schwankungen ausgleichen
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deinen Blutzuckerspiegel stabilisieren
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deine Knochen stärken
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deine mentale Gesundheit fördern
Wer sich in den Wechseljahren ausgewogen ernährt, kann also nicht nur sein Wohlbefinden steigern, sondern auch langfristig seine Gesundheit positiv beeinflussen.
2. Fünf Tipps für eine hormonfreundliche Ernährung im Alltag
In den Wechseljahren verändert sich der Hormonhaushalt, was sich auf den Stoffwechsel, das Wohlbefinden und die Körperzusammensetzung auswirken kann. Eine bewusste, hormonfreundliche Ernährung hilft dabei, den Körper in dieser Phase bestmöglich zu unterstützen. Dabei geht es nicht nur darum, was gegessen wird, sondern auch wie und wann:
Tipp 1: Achte auf regelmäßige Mahlzeiten für einen stabilen Blutzucker
Schwankende Blutzuckerwerte können Heißhunger, Energielosigkeit und Stimmungsschwankungen begünstigen. Deshalb ist es hilfreich, regelmäßige Mahlzeiten einzuplanen, die sättigend sind und deinen Körper mit allen wichtigen Nährstoffen versorgen.

Tipp 2: Iss achtsam und genieße bewusst
In den Wechseljahren verlangsamt sich der Stoffwechsel, weshalb es noch wichtiger wird, auf Hunger- und Sättigungssignale zu achten. Wer bewusst isst, statt nebenbei zu snacken, unterstützt die Verdauung und beugt ungewollter Gewichtszunahme vor.
Tipp 3: Trinke ausreichend für deinen Stoffwechsel
Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist essentiell, um deinen Stoffwechsel aktiv zu halten und typische Beschwerden wie Kopfschmerzen oder trockene Haut zu reduzieren. Wasser und ungesüßte Tees sind ideal, um deinen Körper hydratisiert zu halten.

Tipp 4: Reduziere Stress – auch beim Essen
Stress kann deinen Hormonhaushalt zusätzlich durcheinanderbringen und Verdauungsprobleme sowie Heißhungerattacken fördern. Entspanntes Essen ohne Ablenkung trägt dazu bei, dass dein Körper Nährstoffe besser aufnehmen kann und das Sättigungsgefühl rechtzeitig einsetzt.
Tipp 5: Sei körperlich aktiv
Eine hormonfreundliche Ernährung entfaltet ihre beste Wirkung in Kombination mit regelmäßiger Bewegung. Besonders Krafttraining, sanfte Sportarten wie Yoga und ein insgesamt aktiver Lebensstil helfen, den Muskelabbau zu verlangsamen und das allgemeine Wohlbefinden zu steigern.

3. Diese Lebensmittel sollten in den Wechseljahren auf den Teller
Eine bewusste Ernährung kann dabei helfen, den Körper während der Wechseljahre optimal zu unterstützen und Beschwerden entgegenzuwirken. Bestimmte Lebensmittel liefern wertvolle Nährstoffe, die den Hormonhaushalt ausgleichen, den Stoffwechsel stabilisieren und die Knochengesundheit fördern:
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Proteinreiche Lebensmittel für Muskelerhalt und Sättigung: Mageres Fleisch (z.B. Hähnchen, Pute), Fisch (z.B. Lachs, Thunfisch, Forelle), Eier, Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Kichererbsen, Bohnen), Milchprodukte (z. B. Skyr, Hüttenkäse, Joghurt), Nüsse und Samen (z.B. Mandeln, Chiasamen, Kürbiskerne)
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Gesunde Fette für Hormonbalance und Herzgesundheit: Avocados, Nüsse (z.B. Walnüsse, Mandeln, Haselnüsse), Samen (z.B. Leinsamen, Chiasamen, Sesam), Hochwertige Pflanzenöle (z.B. Olivenöl, Leinöl, Walnussöl), fettreicher Fisch (z.B. Lachs, Makrele, Sardinen)
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Ballaststoffreiche Lebensmittel für eine gute Verdauung: Vollkornprodukte (z.B. Haferflocken, Vollkornbrot, Quinoa), Hülsenfrüchte (z.B. Linsen, Bohnen, Erbsen), Gemüse (z.B. Brokkoli, Karotten, Paprika), Obst mit Schale (z.B. Äpfel, Birnen, Beeren), Flohsamenschalen und Leinsamen
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Calcium- und magnesiumreiche Lebensmittel für starke Knochen: Milchprodukte (z.B. Joghurt, Käse, Quark), grünes Blattgemüse (z.B. Spinat, Grünkohl, Rucola), Nüsse (z.B. Mandeln, Cashews), Sesamsamen und Tahini, Mineralwasser mit hohem Calciumgehalt
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Phytoöstrogenhaltige Lebensmittel zur sanften Hormonregulation: Sojaprodukte (z.B. Tofu, Tempeh, Sojamilch), Leinsamen, Kichererbsen und andere Hülsenfrüchte, Vollkorngetreide (z.B. Hafer, Roggen, Gerste), Beeren (z.B. Himbeeren, Blaubeeren)
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Antioxidantienreiche Lebensmittel für Haut und Zellschutz: Beeren (z.B. Blaubeeren, Erdbeeren, Himbeeren), Dunkle Schokolade (hoher Kakaoanteil), Tomaten (besonders gekocht wegen des Lycopins), Nüsse (z.B. Walnüsse, Haselnüsse), grünes Blattgemüse (z.B. Spinat, Mangold, Grünkohl)
4. Diese Lebensmittel sollten in den Wechseljahren besser reduziert werden
Während eine ausgewogene Ernährung in den Wechseljahren viele positive Effekte auf den Hormonhaushalt und das allgemeine Wohlbefinden haben kann, gibt es bestimmte Lebensmittel, die Beschwerden verstärken können. Diese sollten daher bewusst in Maßen konsumiert oder nach Möglichkeit reduziert werden:
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Zuckerhaltige Lebensmittel für stabile Blutzuckerwerte: Süßigkeiten (z.B. Schokolade, Gummibärchen, Kekse), Limonaden und gesüßte Getränke, stark verarbeitete Frühstückscerealien, Gebäck und Kuchen mit hohem Zuckergehalt
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Stark verarbeitete Kohlenhydrate für eine gesunde Verdauung: Weißbrot und Toast, weißer Reis und helle Nudeln, Fertiggerichte mit raffinierten Kohlenhydraten, Chips, Salzstangen und andere stark verarbeitete Snacks
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Ungesunde Fette für eine gute Herzgesundheit: Frittierte Speisen (z.B. Pommes, Chips, panierte Fertiggerichte), Margarine mit gehärteten Fetten, stark verarbeitete Fleischprodukte (z.B. Wurst, Salami, Speck), Fertigprodukte mit versteckten Transfetten
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Koffeinhaltige Getränke für besseren Schlaf und weniger Hitzewallungen: Kaffee und Espresso, schwarzer und grüner Tee, Energydrinks, Cola und andere koffeinhaltige Softdrinks
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Alkohol für eine ausgeglichene Hormonbalance: Wein und Sekt, Bier, hochprozentige Spirituosen, Mixgetränke mit hohem Zuckergehalt
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Salzreiche Lebensmittel für eine gesunde Herz-Kreislauf-Funktion: Fertiggerichte und Tiefkühlpizza, Chips und gesalzene Snacks, stark gewürzte Fertigsaucen und Dressings, Fast Food und stark verarbeitete Wurstwaren
5. Die wichtigsten Nährstoffe für die Wechseljahre
Eine ausgewogene Ernährung bildet die Basis, um den Hormonhaushalt in den Wechseljahren zu regulieren und Beschwerden zu lindern. Wenn es schwerfällt, alle wichtigen Nährstoffe über die tägliche Nahrung aufzunehmen oder bereits Mangelerscheinungen bestehen, können Nahrungsergänzungsmittel eine sinnvolle Ergänzung sein.
Wann sind Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll?
Die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln kann in den Wechseljahren gezielt unterstützen, sollte aber individuell angepasst werden. Ein Bluttest oder eine ärztliche Beratung kann helfen, festzustellen, welche Nährstoffe wirklich benötigt werden. Besonders wer unter bestimmten Beschwerden leidet, sich einseitig ernährt oder einen erhöhten Bedarf hat, kann von hochwertigen Nahrungsergänzungsmitteln profitieren. Wichtig ist es, auf eine gute Bioverfügbarkeit, sinnvolle Kombinationen und geprüfte Qualität zu achten.
Calcium und Vitamin D für starke Knochen
Der Östrogenabfall in den Wechseljahren führt dazu, dass die Knochendichte schneller abnimmt und das Risiko für Osteoporose steigt. Calcium ist essentiell für den Erhalt starker Knochen, während Vitamin D die Aufnahme von Calcium im Körper fördert. Da die körpereigene Vitamin-D-Produktion mit zunehmendem Alter abnimmt und die Sonne als natürliche Quelle nicht immer ausreichend verfügbar ist, kann eine Supplementierung sinnvoll sein.


Magnesium für Nerven, Muskeln und Entspannung
Magnesium spielt eine zentrale Rolle bei der Muskel- und Nervenfunktion sowie beim Energiestoffwechsel. Es kann helfen, Schlafprobleme, innere Unruhe und Muskelkrämpfe zu reduzieren. Da Stress und hormonelle Schwankungen den Magnesiumverbrauch erhöhen, kann eine gezielte Einnahme in den Wechseljahren unterstützend wirken.

Omega-3-Fettsäuren für Herz und Gehirn
Die Herz-Kreislauf-Gesundheit rückt in den Wechseljahren stärker in den Fokus, da der Östrogenrückgang das Risiko für Bluthochdruck und Gefäßverkalkung erhöhen kann. Omega-3-Fettsäuren haben entzündungshemmende Eigenschaften, fördern die Herzgesundheit und unterstützen die Gehirnfunktion, was sich positiv auf Stimmungsschwankungen auswirken kann.

B-Vitamine für Energie und Nervenstärke
B-Vitamine, insbesondere B6, B12 und Folsäure, sind wichtig für den Energiestoffwechsel, die Blutbildung und die Nervenfunktion. Sie können dazu beitragen, Müdigkeit, Konzentrationsprobleme und Reizbarkeit zu reduzieren. Da die Aufnahme von Vitamin B12 im Alter oft nachlässt, kann eine Supplementierung notwendig werden.

Phytoöstrogene für hormonelle Balance
Phytoöstrogene sind pflanzliche Verbindungen, die eine östrogenähnliche Wirkung im Körper entfalten können. Sie werden häufig als natürliche Unterstützung bei Hitzewallungen und anderen Wechseljahresbeschwerden eingesetzt. Nahrungsergänzungsmittel mit Extrakten aus Mönchspfeffer, Yamswurzel oder Hopfen können helfen, den Hormonhaushalt sanft zu unterstützen.

Eisen für Leistungsfähigkeit und Sauerstofftransport
Zwar nimmt der Eisenbedarf nach der Menopause durch den Wegfall der Menstruation meist ab, doch Frauen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, können dennoch ein erhöhtes Risiko für einen Eisenmangel haben. Ein Bluttest kann Aufschluss darüber geben, ob eine Ergänzung notwendig ist.

6. Unser Fazit zum Thema Ernährung in den Wechseljahren
Die Wechseljahre sind eine natürliche, aber oft herausfordernde Phase im Leben einer Frau. Schwankende Hormonspiegel können eine Vielzahl von Beschwerden in den Wechseljahren mit sich bringen – von Hitzewallungen über Schweißausbrüche und Schlafprobleme bis hin zu einem erhöhten Osteoporoserisiko.
Mit der richtigen Ernährung lässt sich jedoch viel bewirken: Eine bewusste Lebensmittelauswahl kann helfen, den Stoffwechsel zu unterstützen, das Wohlbefinden zu steigern und langfristig die Gesundheit zu fördern. Während eine ausgewogene Ernährung die Basis bildet, können gezielt eingesetzte Nahrungsergänzungsmittel sinnvoll sein, um Nährstofflücken zu schließen. Insbesondere Calcium, Vitamin D, Omega-3-Fettsäuren und B-Vitamine spielen in dieser Zeit eine entscheidende Rolle.