
Nagelpilz bekämpfen: diese Hausmittel helfen wirklich
Beim Anziehen deiner Socken bemerkst du es: Einer deiner Fußnägel ist gelblich verfärbt und komisch verdickt – du hast dir einen Nagelpilz eingefangen. Die Infektion macht es dir nicht nur schwer, Schuhe anzuziehen, ohne dass es schmerzt. Die ständige Sorge, dass jemand deinen unansehnlichen Nagel bemerkt, führt auch dazu, dass du dich zunehmend unwohl in deiner Haut fühlst. Du fragst dich nun: wie bekomme ich den Nagelpilz schnell wieder weg?
In diesem Artikel stellen wir dir 5 Möglichkeiten vor, wie du einen Nagelpilz mithilfe von Hausmitteln und anderen Wegen behandeln kannst. Zudem erfährst du, wie ein Nagelpilz entsteht, woran du ihn erkennst und was du vorbeugend tun kannst.
1. Nagelpilz behandeln – 5 Möglichkeiten
Du hast dir einen Nagelpilz eingefangen? Dann solltest du möglichst frühzeitig handeln, um eine Ausbreitung zu verhindern. Je nach Ausmaß des Befalls und Nagelwachstum kann die Behandlung eines Nagelpilzes mehrere Monate bis über ein Jahr dauern.
Im Folgenden zeigen wir dir die gängigsten Methoden, wie du deinen Nagelpilz effektiv behandeln kannst.
Hausmittel gegen Nagelpilz
Viele Menschen greifen im ersten Moment zu Hausmitteln, wenn sie ihren Nagelpilz behandeln wollen. Während einige davon tatsächlich wirkungsvoll sind, ist die Wirksamkeit vieler dieser Hausmittel jedoch umstritten und wissenschaftlich nicht belegt. Hausmittel werden aus diesem Grund nur als begleitende Maßnahme zu einer medikamentösen Behandlung empfohlen.
Apfelessig oder Essigessenz
Essig soll aufgrund seines sauren pH-Wertes eine pilztötende Wirkung haben. Eine In-vitro-Studie untersuchte die antifungale Wirkung von verschiedenen Essigen gegen den Dermatophyten Trichophyton rubrum, ein häufiger Auslöser für Nagelpilz. Die Ergebnisse zeigten, dass 100-prozentige Essigessenz die signifikant beste antimykotische Wirkung gegen diesen Nagelpilzerreger hatte.

Bei Nagelpilz am Fuß wird oft ein Fußbad mit Essigwasser oder das Auftragen von Essig auf die betroffenen Nägel empfohlen:
Essig-Fußbad:
- Mische warmes Wasser mit Essig im Verhältnis 1:1
- Bade deine Füße für 10-15 Minuten der Mischung
Essig-Tinktur:
- Trage 5%igen Essig oder eine 25-prozentige Essigsäurelösung mit einem Wattestäbchen, Tuch oder Wattepad auf die betroffenen Nägel auf
- Trockne deine Füße anschließend gründlich
- Wiederhole dies bei Bedarf 2-3 mal täglich
Bitte beachte, dass die unverdünnte Anwendung von hochprozentigem Essig zu Hautreizungen führen kann. Am besten testest du deine Verträglichkeit zunächst an einer kleinen, unauffälligen Hautstelle.
Teebaumöl
Das ätherische Öl aus den Blättern des Teebaums soll antimikrobiell wirken und Pilze bekämpfen können. In einer Studie wurde die Wirksamkeit des Wirkstoffes Clotrimazol mit einer Teebaumöl-Behandlung verglichen. Nach sechs Monaten waren die erzielten Ergebnisse sowie die Rückfallquoten ähnlich.

Direkte Anwendung
- Trage morgens und abends jeweils 1-2 Tropfen reines Teebaumöl mit einem Wattestäbchen oder Wattepad direkt auf den befallenen Nagel auf
Verdünnte Anwendung
- Verdünne Teebaumöl beispielsweise mit Kokosöl im Verhältnis 1:4 bis 1:1
- Tränke eine Mullbinde mit der Lösung und wickel sie um den befallenen Nagel
- Lass den Verband über Nacht einwirken
Fußbad mit Teebaumöl:
- Gib einige Tropfen Teebaumöl in ein warmes Fußbad und bade deine Füße darin für 10-15 Minuten
Bitte beachte, dass die unverdünnte Anwendung von reinem Teebaumöl zu Hautreizungen und allergischen Reaktionen führen kann. Am besten testest du deine Verträglichkeit zunächst an einer kleinen, unauffälligen Hautstelle.
Backpulver oder Natron
Die basische Umgebung von Backpulver und Natron soll Pilze abtöten. Allerdings fehlen auch hier die Belege aus der Wissenschaft.
Einen Versuch ist es trotzdem wert. Du kannst Backpulver oder Natron als Paste, Puder oder Fußbad direkt auf die befallenen Nägel auftragen, um durch die Austrocknung und Schaffung eines basischen Milieus das Pilzwachstum einzudämmen.

Backpulver:
- Verrühre das Backpulver mit etwas Wasser zu einer klebrigen Masse
- Trage die Paste direkt auf die befallenen Nagelstellen auf
- Lasse die Paste 10-15 Minuten einwirken, bevor du sie mit Wasser abwäschst
Natron (reines Natriumhydrogencarbonat):
- Natron kann ganz einfach pur als Pulver auf die Nägel und Zehenzwischenräume gestreut werden
- Mische alternativ etwas Natron mit Wasser zu einer Paste und trage diese auf die betroffenen Stellen auf
- Du kannst Natron auch in warmem Wasser auflösen und ein Fußbad darin machen.
Zitronensaft
Zitronensaft gilt als beliebtes Hausmittel gegen Nagelpilz. Die Säure soll aufgrund ihrer antiseptischen und antimykotischen Eigenschaften pilzhemmend wirken. Wissenschaftlich belegt ist dies allerdings nicht.

Tränke für die Anwendung ein Wattestäbchen mit frischem Zitronensaft. Benetze die betroffenen Nägel täglich über mehrere Wochen morgens und abends mit dem Zitronensaft.
Knoblauch
Frischer Knoblauch soll aufgrund seiner antimikrobiellen Eigenschaften gegen Nagelpilz helfen. Die antimykotische Wirkung wird den schwefelhaltigen Inhaltsstoffen wie Allicin zugeschrieben. Studien zeigen, dass Allicin ein ähnlich hohes oder sogar höheres Potential gegen durch Pilze verursachte Infektionskrankheiten wie herkömmliche Antipilz-Wirkstoffe.

Schneide eine rohe Knoblauchzehe in Scheiben oder zerdrücke sie in einer Knoblauchpresse. Reibe die betroffenen Nagelstellen mit der zerkleinerten Knoblauchzehe ein und lasse es für maximal 1 Stunde einwirken.
Beachte, dass roher Knoblauch zu Hautreizungen oder allergischen Reaktionen führen kann. Teste die Anwendung daher zunächst an einer kleinen, unauffälligen Hautstelle.
Eigenurin
Harnstoff wird seit langem in der Dermatologie und Podologie zur Behandlung von Onychomykose eingesetzt. Zudem wird er verwendet, um die Nagelplatte aufzuweichen und so die Wirkung von Arzneimitteln zu verbessern.
Aufgrund seines Gehaltes an Harnstoff gilt die Nagelpilz-Therapie mit Eigenurin als effektives Hausmittel. Allerdings ist diese Methode nicht wissenschaftlich belegt und die Harnstoffkonzentration im Urin vermutlich zu gering.
Zahnpasta
Zahnpasta wird häufig als Hausmittel gegen Nagelpilz angepriesen, da das enthaltene Fluorid antimykotisch wirken könnte. Allerdings gibt es auch hier keine klinischen Belege für die Wirksamkeit von Zahnpasta gegen Nagelpilz.

Verwende für die Behandlung gegen Nagelpilz fluoridhaltige Zahnpasta. Trage diese direkt mit den Fingern oder einem Wattestäbchen auf die befallenen Nagelstellen auf. Lasse die Zahnpaste einwirken und wasche sie dann mit Wasser ab. Wiederhole den Vorgang regelmäßig, z.B. ein- bis zweimal täglich.
Kräuter
Als Tee getrunken oder als Fußbad sollen Kräuter, wie Salbei, Ringelblume, Gelbwurz, Rosmarin, Zimt oder Basilikum gegen Nagelpilz helfen.
Kräuter-Fußbad:
- Koche etwa 2 Esslöffel Kräuter mit einem halben Liter Wasser auf und lass den Sud etwas abkühlen
- Weiche deine Füße für ca. 15 Minuten in dem Bad ein
- Wiederhole das Fußbad täglich über mehrere Wochen hinweg

Kolloidales Silber
Kolloidales Silber ist eine Form von Silber, die bereits im 20. Jahrhundert zur Bekämpfung von Infektionen eingesetzt wurde. Studien zeigen eine antimykotische Wirkung der Silberpartikel gegen Pilzerreger der Haut. Die Aktivität war vergleichbar mit bzw. besser als herkömmliche Antipilz-Wirkstoffe.
Zur Anwendung kann das kolloidale Silber zweimal täglich mit einem getränkten Wattepad auf die Zehen und Nägel aufgetragen werden.
Nagelpilzlacke oder -tinkturen
Nagellack oder Tinkturen gegen Nagelpilz enthalten Wirkstoffe, wie Ciclopirox oder Amorolfin, die pilztötend (fungizid) und teilweise entzündungshemmend wirken. Die Lacke werden über mehrere Wochen hinweg regelmäßig auf den befallenen Nagel aufgetragen. Sie sind vor allem bei leichtem und oberflächlichem Befall geeignet.

Nagelpilz-Salben
Ähnlich wie ein Lack werden Salben zur Nagelpilzbehandlung auf den Nagel, aber auch auf das Nagelbett und die umliegende Haut aufgetragen.
Nagelpilz-Tabletten
Rezeptpflichtige Antimykotika-Tabletten enthalten meist Wirkstoffe wie Itraconazol oder Terbinafin. Sie sind notwendig, wenn der Nagel stärker befallen ist und sich der Pilz bereits ausgebreitet hat. Tabletten gegen Nagelpilz können zudem mit äußerlichen Mitteln, wie Lacken oder Salben kombiniert werden, um die Wirksamkeit zu erhöhen.
Weitere Methoden
Wenn die konventionelle medikamentöse Therapie nicht erfolgreich ist, nicht vertragen wird oder der Nagelpilz sehr weit fortgeschritten ist, stellen Laser- und operative Behandlungen neuere, alternative Ansätze dar.
Eine Laserbehandlung wird häufig wiederholt in mehreren Sitzungen im Abstand von einigen Wochen bis Monaten durchgeführt, um alle Wachstumsherde zu erreichen. Die Anzahl der benötigten Sitzungen hängt vom Ausmaß des Befalls ab. Auch eine Kombination mit anderen Therapien wie Nagellacken oder Medikamenten ist möglich.
Eine operative Nagelentfernung wird nur in seltenen, schweren Fällen von sehr starkem, therapieresistentem Nagelpilzbefall als letzte Option in Betracht gezogen.
Unterstützende Maßnahmen
Neben der Behandlung mit Hausmitteln oder Medikamenten solltest du einige Dinge beachten, wenn du an einem Nagelpilz leidest:
- Fußhygiene: wasche deine Füße regelmäßig und gründlich.
- Passendes Schuhwerk: wähle gut sitzende, nicht zu enge Schuhe, in denen du nicht schwitzt.
- Die richtigen Socken: Achte auf natürliche Materialien, wie reine Baumwolle, Schurwolle oder Seide. Kunstfasern sind weniger atmungsaktiv und fördern schwitzende Füße.
- Ansteckung vermeiden: Ein Nagelpilz kann sich auch auf andere Zehen bzw. Finger sowie andere Körperregionen ausbreiten. Wasche dir daher immer gründlich die Hände, nachdem du den betroffenen Nagel angefasst hast.
- Wäsche heiß waschen: wasche deine Socken, Bettwäsche und Handtücher bei mindestens 60 Grad. Du kannst auch spezielle Waschzusätze benutzen, die Pilzsporen in der Wäsche abtöten.
2. Was ist Nagelpilz?
Als Nagelpilz (Onychomykose) wird ein Befall von Fingernagel oder Zehennagel mit einem Pilz bezeichnet. Die Fußnägel sind dabei häufiger betroffen als die Fingernägel. Meistens wird eine Nagelpilzinfektion durch Hautpilze (Dermatophyten) ausgelöst. Seltener können auch Hefe- oder Schimmelpilze der Auslöser sein.
Es gibt vier verschiedene Formen von Nagelpilz-Infektionen:
- Distolaterale subunguale Onychomykose: häufige Form der Nagelpilzerkrankung, bei der der Pilz die Nagelhaut befällt und anschließend in die Nagelplatte eindringt. Der Nagel weicht auf und zeigt eine gelbliche Verfärbung.
- Weiße oberflächliche Onychomykose: diese Pilzerkrankung
wird durch die Pilzform Trichophyton verursacht. Der Pilz zeigt sich nur auf der obersten Nagelschicht, wodurch der Nagel weiß erscheint.
- Proximale subunguale Onychomykose: seltenere Form der Nagelpilzerkrankung, bei der der Pilz an der Nagelwurzel angreift und sich dann über die Nagelplatte ausbreitet.
- Totale Onychodystrophie: Wenn der Pilz den gesamten Nagel befallen hat, ist der Nagelpilz nur schwer zu behandeln.
Schätzungen zufolge sind weltweit etwa 5,5 Prozent der Menschen von einem Nagelpilz betroffen, wobei die Inzidenz bei älteren und immungeschwächten Personen sowie bei Menschen mit Begleiterkrankungen wie peripherer arterieller Verschlusskrankheit und Diabetes höher ist.
Nagelpilz erkennen
Eine Infektion mit Nagelpilz führt in erster Linie zu brüchigen und weiß-gelb bis bräunlich verfärbten Nägeln. Zusätzlich können sich die Nägel verdicken oder verformen. Die Erkrankung kann schmerzhaft und kosmetisch unangenehm sein, das Selbstwertgefühl und die Lebensqualität beeinträchtigen sowie zu Verletzungen der angrenzenden Haut und Infektionen führen. Wird der Nagelpilz nicht behandelt, kann sich der betroffene Nagel vom Nagelbett ablösen.

Ursachen für Nagelpilz
Es gibt vielfältige Möglichkeiten, sich mit einem Nagelpilz zu infizieren. Zudem erhöhen einige Faktoren das Risiko einer Nagelpilz-Infektion:
- eine bestehende Fußpilz-Infektion
- Ansteckung mit Pilzerregern (z.B. Schwimmbad, Sauna)
- Schwitzende Füße in Schuhen
- Nagelverletzungen
- Hauterkrankungen (z.B. Schuppenflechte)
- Erkrankungen (z.B. Diabetes mellitus)
- Einnahme immunsuppressiver Medikamente
- genetische Veranlagung
3. Nagelpilz vorbeugen
Eine Nagelpilz-Infektion kann sehr unangenehm sein. Es gibt einige Maßnahmen, die du aktiv ergreifen kannst, um einem Pilz an den Nägeln vorzubeugen.
Alltags-Tipps
Achte darauf, die folgenden Dinge einzuhalten, um einer Nagelpilz-Infektion zu entgehen:
- Trockne deine Füße nach dem Duschen immer gut ab.
- Verwende Schuhe, wenn du dich in öffentlichen Bädern, Saunen und Hotelzimmern befindest.
- Wasche deine Handtücher, Badematten, Socken und Bettwäsche immer bei Temperaturen ab 60 Grad.
- Trage gut passende und atmungsaktive Schuhe.
- Trage Socken aus natürlichen Materialien, wie Baumwolle oder Wolle.
- Wechsle deine Socken täglich.
Die richtige Ernährung
Die Ernährung kann einen großen Einfluss darauf haben, wie dein Immunsystem mit Pilzinfektionen umgeht. Folgende Vitamine und Mineralstoffe sind besonders relevant für die Gesundheit deiner Nägel und deine Immunabwehr:
- Zink und Selen tragen zum Erhalt normaler Nägel bei.
- Ein Mangel an Calcium kann zu trockenen und brüchigen Nägeln führen.
- Eisen ist am Wachstum deiner Nägel beteiligt – ein Eisenmangel kann unter anderem zu Rillen an Finger- oder Fußnägeln oder Nagelverformungen führen.
- Vitamin D ist wichtig für die Calciumaufnahme im Körper.
- Ein Mangel an B-Vitaminen kann zu Veränderungen am Nagel und Nagelblutungen führen.
- Ein Symptom eines Vitamin-B12-Mangels sind trockene Nägel und ein gebogener Nagelrand.
- Eiweiße in Form von Keratin und Kollagen sind die Bestandteile deiner Nägel – fehlen diese dem Körper, schadet dies deiner Nagelgesundheit.
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Antientzündliche Wirkstoffe befinden sich unter anderem in Gewürzen, Kräutern, Ingwer oder Kurkuma. Sie können dein Immunsystem bei der Bekämpfung von Entzündungen unterstützen.
Wichtig ist, dass du dich möglichst vielfältig, frisch und vitalstoffreich ernährst. Nur so sind deine Nägel bestens versorgt. Solltest du es nicht schaffen, dich jeden Tag perfekt zu ernähren oder musst bzw. möchtest auf bestimmte Nahrungsmittel verzichten, können Nahrungsergänzungsmittel eine ideale Alternative für die Aufnahme dieser Nährstoffe sein.
4. Unser Fazit zum Thema Nagelpilz bekämpfen
Ein Nagelpilz kann sehr unangenehm sein. Betroffene haben nicht nur mit Schmerzen zu kämpfen, auch die zunehmende Verformung und Verfärbung des Nagels kann belastend sein.
Viele Hausmittel versprechen eine heilende Wirkung. Während die Anwendung von Zahnpasta oder Backpulver nur unzureichend erforscht ist, können Teebaumöl oder Knoblauch unterstützend wirken. Um auf Nummer sicher zu gehen, empfehlen wir dir, diese Hausmittel nur zusätzlich zu einer Nagelpilz-Therapie mit entsprechenden Salben oder Lacken anzuwenden.
Um deine Nägel langfristig gesund zu halten, solltest du bestimmte Maßnahmen im Alltag beachten. Zudem kann die richtige Ernährung helfen, dein Immunsystem zu stärken und Infektionen vorzubeugen. Antientzündliche Lebensmittel wie Ingwer oder Kurkuma sind ein echter Geheimtipp bei Nagelpilz.